SHG-Leiterschulung 2022

Erneut hat der Landesvorstand in das Schulungshotel nach Lichtenwalde bei Chemnitz eingeladen.

Dort war in entspannter Atmosphäre die Gelegenheit, sich untereinander auszutauschen, Wissen zu vertiefen und Neuigkeiten aus unterschiedlichen Bereichen zu erfahren.

Am Sonnabend startete die Schulung mit einem Vertreter der Deutschen Stiftung Organtransplantation. Interessant war es zu erfahren, dass grundsätzlich jeder Spender sein könnte, wenn er das möchte. Auch Diabetes ist kein Ausschlusskriterium, was ja allgemein immer angenommen wird. Auch beim Alter gibt es keine Beschränkung, der älteste Spender war 102 Jahre. Der Referent konnte viele falsche Annahmen und Irrtümer aufklären, was sehr gut angenommen wurde.

Leider wurden wir dann vom Referenten des Johanniter Hausnotrufs versetzt, der zu den Angeboten und Möglichkeiten informieren sollte. Aber wir konnten schnell Ersatz finden, unser Wolfgang Batzke, SHG-Leiter in Bad Düben, sprang in die Bresche und informierte aktuell zum Grad der Behinderung und Möglichkeiten der Steuerersparnis. Am Nachmittag war dann Gelegenheit zu Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit und der Stiftung „Mittelpunkt Mensch“ zu informieren.

Das Abendessen wurde mit einer Gratulationsrunde für Lothar Schrimpf, Vorsitzender des Gebietsverbandes Plauen (Vogtland) eröffnet, der ganz aktuell die Annen-Medaille ausgezeichnet wurde.
Die Annen-Medaille ist eine Auszeichnung des Freistaats Sachsen. Sie wurde von der Sächsischen Staatsregierung im Jahr 1995 zum Andenken an die wohltätige Kurfürstin Anna von Sachsen (1532–1585), genannt „Mutter Anna“, gestiftet.

Am Sonntag konnten wir mit der Aktion „Blickpunkt Auge“ des Blinden- und Sehbehindertenverbands Sachsen e.V. starten. So bekamen wir einen Eindruck zu den Möglichkeiten der Förderung und Unterstützung. Mit den Kollegen werden wir auch zusammenarbeiten, um unsere Website und später vielleicht auch unser Mitteilungsblatt barrierefrei zu gestalten.

Zum Abschluss hatten wir am Sonntag eine Videokonferenz mit einer Kollegin des Kirchheim-Verlages, die uns die geplante Diabetesplattform des Verlages vorstellte.

Für das kommende Jahr sind wieder zwei Tagesschulungen in Dresden in Planung, im Folgejahr werden wir uns wieder zu einer Wochenendschulung treffen.

Matthias Böhmer


 

Eagle eye

Heute: „Technik die begeistert“

Da wurde es doch mal wieder Zeit für eine neue Insulinpumpe. Meine alte Pumpe hat 7 Jahre gedient und ich habe mich auf die 780 von Medtronic gefreut, denn die hat den Smartguard, im Prinzip ein geschlossenes System, welches sich selbst regelt. So weit, so gut. Inzwischen sind auch die neuen Sensoren (G4) verfügbar, die müssen eigentlich nicht kalibriert werden. Ich habe mich jahrelang geweigert, andere als Abbott-Sensoren zu benutzen. Wenn die ohne Kalibrierung auskommen, warum können die anderen Hersteller das nicht, war mein Argument und jetzt endlich G4 Sensoren.

Leider hat so neue Technik eben auch ein paar Macken. Anfang August habe ich mit dem System angefangen und die erste Woche lief unglaublich. Von ein paar Ausreißern abgesehen, fast konstante Werte, die Pumpe machte ihre Arbeit und der Sensor lief. Nach einer Woche ist der Sensor abgelaufen (schade eigentlich, denn Abbott liegt bei zwei Wochen) und der Spaß fing an. Der nächste Sensor startete, 2 Stunden, und aktualisierte 3 Stunden, und aktualisierte 3 Stunden, und aktualisierte 3 Stunden. Natürlich über Nacht, und die Pumpe gibt alle anderthalb Stunden Bescheid, dass der Sensor aktualisiert. An Schlaf ist nicht zu denken. Frühmorgens dann die Meldung Sensor tauschen und das Spiel fing von vorn an. Aber der 3. Sensor lief dann wieder eine Woche. Wie schön.

Der folgende Sensorwechsel gestaltete sich genauso spannend. Der erste Sensor wurde nicht erkannt, der nächste aktualisierte wieder bis zum Abbruch. Wie schön. Die Hotline tauscht die Sensoren um, das ist kein Problem, aber wenn die Technik, auf die man angewiesen ist, nicht läuft, treibt mich das die Wände hoch.

Um es kurz zu machen, ich habe in 7 Wochen zwar 7 Sensoren gehabt, die funktionierten und dann auch eine Woche liefen, aber eben auch 13! Stück in die Tonne getreten. Ein Wahnsinn.

Und das Ende der Geschichte? Es handelte sich einfach um eine wohl fehlerhafte Charge, denn alle hatten dieselbe LOT-Nummer und leider waren unter den Ersatzlieferungen auch Sensoren aus dieser Charge. Inzwischen läuft der Sensor und die Pumpe arbeitet, wobei es wohl noch ein ganzes Stück Lernprozess für mich und die Pumpe bedeuten wird, bis die Werte gleichmäßig laufen. Im Augenblick muss ich sogar nach dem Essen korrigieren, aber das werden Sie wohl auch kennen.
Zum Diabetikertag habe ich dann in dem Vortrag von Ypsomed gesessen und mich geärgert, dass ich mich nicht vorher mal um deren Pumpe, die CamDiab-App und die Möglichkeit eines geschlossenen Systems mit dem Dexcom-Sensor bzw. in Zukunft sogar mit dem Libre3-Sensor gekümmert habe. Den hatte ich davor und während der eine elegante kleine Lösung ist, wirkt der G4-Sensor wie ein vorsintflutliches Urgestein mit dem großen Transmitter und der irren Klebetechnik mit zwei schön großen Pflastern. Aber das ist natürlich nur meine ganz persönliche Ansicht. Ja, Technik die begeistert.

Ich behalte es im (Adler-)Auge.
Ihr Matthias Böhmer


 

Diabetes-Mythen unter der Lupe: Viel trinken ist gut!
Falsch! Stimmt nicht!

Ausreichend Wasser trinken ist lebensnotwendig. Wasser ist ein großer Bestandteil des menschlichen Körpers und erfüllt Aufgaben wie das Regulieren der Körpertemperatur oder den Transport von Nährstoffen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, dass jeder Erwachsene etwa 1,5 Liter Wasser oder andere kalorienfreie Getränke am Tag trinken sollte. Am besten, man achtet dabei auf sein Durstgefühl.

In manchen Situationen benötigt der Körper besonders viel Wasser, sodass man sich nicht mehr auf das eigene Durstgefühl verlassen kann: bei großer Hitze, außergewöhnlicher Kälte, Fieber oder Durchfall.

Trinkt man etwas zu viel als nötig, scheidet der Körper die überschüssige Flüssigkeit über die Nieren einfach aus.

Werden sehr große Mengen Flüssigkeit aufgenommen, kommt der Körper mit der Ausscheidung nicht hinterher und es kann zur sogenannten „Wasservergiftung“ kommen. Anzeichen dafür sind Verwirrtheit, Übelkeit, bis hin zu Wassereinlagerungen im Gehirn oder Koma

Für Sie recherchiert von:

Christoph Meyer


 

15. Sächsischer Diabetikertag

Am 03. September 2022 fand in Chemnitz unser 15. Sächsischer Diabetikertag statt. Wir haben die Veranstaltung im Carlowitz-Center durchgeführt. Wir haben eine kleine Industrieausstellung organisiert, hatten Vorträge im großen Saal und einen „kleinen“ Kinderdiabetikertag im kleinen Saal geplant.

Als erster sprach Prof. Albrecht Hempel zum Thema „Gesundheit ist auch Gefühlssache“. Das war ein sehr interessanter Vortrag zum Alltag mit Diabetes und anderen Erkrankungen.

Den zweiten Vortrag hielt Dr. Heidenreich. Er ist Hausarzt und Mitglied im Hausärzteverband. Sein Thema war „Neue Therapien bei der Diabetesbehandlung“. Es wurden ja in den letzten Jahren viele neue Medikamente entwickelt. Tabletten und Insulin sind nicht mehr die einzigen Behandlungsmöglichkeiten, hier muss genau abgestimmt werden, wie die Therapie vor allen bei Typ 2 Diabetikern am günstigsten ist. Zu beiden Vorträgen war es möglich Fragen zu stellen.

Nach der Mittagspause hatten die Aussteller Gelegenheit sich zu repräsentieren. So wurden von Dexcom und Abbott die neuen Sensoren vorgestellt. Daran anschließend stellte Ypsomed eine neue Insulin-Pumpe vor. Das ist eine Pumpe ohne Katheter. Weiter ging es dann mit Informationen zum DRK-Hausnotruf. Als Abschluss sprach eine Mitarbeiterin von Mediqdirekt direkt zur Entwicklung von Hilfsmitteln in der Diabetestherapie. Da hat sich viel getan. Es gibt neue Pens, Blutzuckermessgeräte und Sensoren, zu denen man sich in den Fachgeschäften von Mediqdirekt beraten lassen kann.

Es war ein interessantes Programm, das bei den Besuchern gut angekommen ist. Leider sind nur relativ wenige Besucher gekommen.

Es haben nur ca. 150 Interessierte das Programm verfolgt. Wir haben viel Werbung gemacht aber leider haben wir nicht viele Diabetiker erreicht.

Parallel war noch ein Kinderprogramm geplant mit Vorträgen und Yoga. Leider war nur der Vortrag zum closed-loop System mit der Ypsopump besucht. Dafür hatten die Gäste dieses Vortrages Zeit, sich ganz individuell zu dem System beraten zu lassen.

Nach der umfangreichen Vorbereitung des Tages ist der Landesvorstand nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Wir wissen nicht, woran es gelegen hat, dass so wenige Diabetiker gekommen sind. Ich selbst bin betroffen, dass wir nur relativ wenige Besucher anziehen konnten. Es steht aber fest, die die da waren, haben viel gelernt.

Wie es mit sächsischen Diabetikertagen weitergehen wird, wissen wir heute noch nicht.

Konstruktive Vorschläge, Anregungen und Meinungen nehmen wir gern entgegen!

Rosmarie Wallig


 

Vorwort Rosmarie Wallig

Liebe Mitglieder des Landesverbandes,

Das Jahr ist fortgeschritten und es ist Zeit für die zweite Ausgabe des Mitteilungsblattes. Unser bisheriger Schatzmeister ist Ende des letzten Jahres schwer erkrankt. Er kann im Landesverband nicht mehr mitarbeiten. In der letzten Landesvorstandssitzung haben wir einen neuen Schatzmeister kooptiert. Es ist Herr Frank Patzsch aus Dresden. Er ist ein neues Mitglied und an der Mitarbeit im Vorstand interessiert.

Im September haben wir nach langer Vorbereitung unseren 15. Sächsischen Diabetikertag in Chemnitz durchgeführt. Leider haben nicht viele Diabetiker den Weg ins Veranstaltungszentrum gefunden. Das finden wir sehr schade.

Mitte Oktober haben wir in Lichtenwalde unser Schulungswochenende für Selbsthilfegruppenleiter durchgeführt. Es war eine wichtige Veranstaltung für die SHG-Leiter und Finanzverantwortlichen. Dass wir alle 2 Jahre die Veranstaltung übers Wochenende machen, wird von den Teilnehmern sehr geschätzt.

Wir hatten genug Zeit für Gespräche untereinander am Rande der Vorträge und natürlich am Abend. Nächstes Jahr finden dann wieder zwei Tages-Schulungen in Dresden statt. Außerdem wird im nächsten Jahr unsere Hauptveranstaltung die Mitgliederversammlung mit der Vorstandswahl sein. Die Selbsthilfegruppen haben sich dieses Jahr wieder regelmäßiger getroffen und haben auch Ausfahrten gemacht. Langsam normalisiert sich die Selbsthilfearbeit in unserem Verband wieder. Wollen wir hoffen, dass uns Corona nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht.

Ich wünsche Ihnen eine ruhige Zeit bis zum Jahresende und einen guten Start ins neue Jahr. Genießen Sie die Adventszeit und Weihnachten.

Viele Grüße
Ihre Rosmarie Wallig
Landesvorsitzende


 

RNA-Impfstoffe verständlich erklärt

Für all diejenigen, die Mikrobiologie nicht im Hauptfach studiert haben, haben wir eine unserer Meinung nach sehr gute Erklärung dafür gefunden, dass es nicht möglich ist, dass die Corona-Impfung unser Erbgut angreift.

Soweit die Veranstaltungen öffentlich sind, stellen wir die Programme terminnah online.

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Neue Leitlinie „Chirurgie der Adipositas und metabolischer Erkrankungen“ – Magen-OP bei geeigneten Diabetespatienten künftig schneller möglich

Über die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland hat Übergewicht, ein Viertel der Bevölkerung ist adipös und damit krankhaft übergewichtig. Die Betroffenen leiden häufig an einem Typ-2-Diabetes und sind auch zudem einem hohen Risiko für Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall ausgesetzt. Nun kann Patienten mit einem Body-Mass-Index (BMI) über 40 kg/m² zur Verbesserung des Stoffwechsels künftig schneller zur Magenoperation geraten werden.

Diese Empfehlung ist ein zentraler neuer Punkt der aktualisierten S3-Leitlinie „Chirurgie der Adipositas und metabolischer Erkrankungen“, an der die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) mitgewirkt hat. Erstmals wurde hierbei die metabolische Chirurgie berücksichtigt. Zu den Standardverfahren zählen die Magen-Bypass-Operation – dabei wird der Magen durch einen Teil des Dünndarms überbrückt – sowie Verkleinerungen des Magenvolumens zu einem sogenannten Schlauchmagen. Künftig steht bei diesen Operationen weniger der alleinige Gewichtsverlust im Vordergrund, sondern eine Verbesserung des Stoffwechsels und Gesundheitszustandes zugunsten der Lebensqualität und Lebenserwartung. „Diese Richtungsänderung ermöglicht, die Kostenübernahme metabolischer Operationen einfacher und patientenorientierter zu gestalten, die hoffentlich zur Regelleistung der Gesetzlichen Krankenkassen werden“, betont DDG-Präsident Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland. Die Leitlinie sei ein Instrument zur Optimierung der Behandlung von Adipositas und metabolischen Erkrankungen, insbesondere des Typ-2-Diabetes. Patienten mit einem Typ-2-Diabetes und Adipositas dritten Grades – also einem BMI über 40 kg/m² – brauchen nun keinen Nachweis mehr erbringen, dass die Möglichkeiten der Gewichtsregulierung ausgeschöpft sind und nur noch die metabolische Operation helfen kann. Da davon ausgegangen wird, dass die Patienten im Rahmen von Schulungsprogrammen ausreichende Kenntnis über Lebensstiltherapie und Ernährung erhalten haben, können sie künftig sofort operiert werden. Der Eingriff ist auch für Diabetespatienten mit einem BMI über 35 kg/m² empfehlenswert, wenn sich die diabetesspezifischen Therapieziele durch Medikamente und Lebensstiländerungen wie Ernährungsumstellung und Bewegung nach Einschätzung der behandelnden Diabetologen nicht erreichen lassen. Bei einem BMI über 50 kg/m² ohne Begleiterkrankungen kann ebenfalls sofort operiert werden. Studien zeigen, dass die metabolische Chirurgie unmittelbar nach dem Eingriff zu einer Verbesserung des Glukose- und Insulinstoffwechsels führt, obwohl noch gar keine Gewichtsabnahme eingetreten ist. Die Normalisierung des Blutzuckerspiegels ist auf eine starke Reduktion der Kalorienaufnahme und Veränderungen der Produktion von Hormonen des Magen-Darm-Traktes zurückzuführen. Patienten können dann die Insulindosis reduzieren oder ganz auf Medikamente verzichten. „Für krankhaft übergewichtige Diabetespatienten kann die Operation ein lebensrettender Ausweg aus einem langen Martyrium sein“, sagt Professor Dr. med. Jens Aberle, Ärztlicher Leiter des Adipositas-Centrums am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und Co-Autor der Leitlinie. Bei schwerer Adipositas gelingt es nur in wenigen Einzelfällen, durch Ernährungsumstellung und mehr Bewegung das Gewicht zu reduzieren – und somit auch das hohe Risiko für Bluthochdruck, Herzerkrankungen und Nierenschäden. „Die metabolische Chirurgie ist für Patienten mit schwer kontrollierbaren Blutzuckerwerten daher eine effektive antidiabetische Therapie“, betont Aberle. Sie vermeidet zudem hohe Kosten für das gesamte Gesundheitssystem, die durch die Behandlung der Adipositas bedingten Folgeerkrankungen entstehen.

Laut Leitlinie ist die strukturierte Nachsorge durch Experten auch nach dem operativen Eingriff bedeutend. Dazu zählen die Kontrolle der Gewichtsentwicklung, der Laborwerte und des Ernährungsverhaltens sowie die Teilnahme an Selbsthilfegruppen und eine psychologische Begleitung.

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