Mitgliederversammlung des Landesverbandes Sachsen

Kurz vor Redaktionsschluss dieses Heftes fand am 21. Oktober 2023 die Mitgliederversammlung des Landesverbandes Sachsen statt. Im SEASIDE Park Hotel Leipzig trafen sich satzungsgemäß alle Mitglieder, welche ihre Teilnahme zuvor bestätigt hatten. Neben zwei Gästen waren 40 Stimmberechtigte Mitglieder anwesend.

Am Anfang stand der Bericht des Landesvorstandes, welchen Frau Wallig vortrug. Darin blickte sie zurück auf die Arbeit in den letzten zwei Jahren. Diese war geprägt durch Einschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Viele persönliche Treffen konnten nicht stattfinden. Dafür kamen neue Möglichkeiten des Austausches zu Stande. So fanden die meisten Vorstandssitzungen in dieser Zeit als Telefonkonferenz statt. Ein Format, welches zu dieser Zeit angebracht war. Eine Dauerlösung stellt dies aber keinesfalls dar. Auch die Arbeit in de verbliebenen SHG war nur sehr eingeschränkt möglich. Aber dank des unermüdlichen Einsatzes vieler SHG-Leiter blieben die meisten Gruppen aktiv. Einige Höhepunkte der Verbandsarbeit in dieser Zeit waren ein Sächsischer Diabetikertag 2022 in Chemnitz, die zweitägige Schulung der Selbsthilfegruppenleiter oder das Ost-Ländertreffen mit Verbänden aus Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Auch die Newsletter und das Mitteilungsblatt, welches übrigens auch über die Landesgrenzen hinaus großes Interesse findet, erschienen konstant.

Im Anschluss berichtete der in den alten Vorstand kooptierte Schatzmeister Herr Uwe Jeckel über die finanzielle Situation im Landesverband. Er erläuterte für 2021 und 2022 die Einnahmen und Ausgaben, so dass jeder Anwesende die dargelegten Zahlen zuordnen konnte. Insbesondere die steigenden Energiepreise spiegelten sich auch in der Kasse des Vereins wider. Trotzdem blieb und bleibt zunächst der Mitgliedbeitrag konstant niedrig, im Vergleich zu anderen Landesverbänden.

Der Bericht der Revisionskommission unter Leitung von Friedhard Schürer schloss sich nahtlos an. Es wurden stichprobenartig Prüfungen in verschiedenen Rechnungsgruppen vorgenommen. Alles war zur Zufriedenheit der Revisoren Frau Edeltraut Müller und Herrn Friedhard Schürer, so dass die Empfehlung folgte, den alten Landesvorstand zu entlasten.

Nach Diskussion und einigen Fragen wurde der alte Landesvorstand einstimmig entlastet. Der Versammlungsleiter, Herr Baier, dankte dem alten Vorstand und der Revisionskommission herzlich für die geleistete Arbeit.
Gemäß dem satzungsgemäßen Prozedere konnte der Wahlvorstand unter souveräner Leitung von Wolfgang Batzke die Wahlen des Landesvorstandes, der Revisoren und der Delegierten zur Bundesdelegiertenversammlung abschließen. Im unmittelbaren Anschluss fand die konstituierende Sitzung des neuen Vorstandes statt. In deren Ergebnis wurden die Funktionen im neuen Landesvorstand festgelegt. Als Delegierter für die Bundesdelegiertenversammlung wurde Herr Wolfgang Baier gewählt. Er wird durch Herrn Meyer bzw. Herrn Böhmer vertreten.

Für ihre Jahrzehnte lange Arbeit im DDB wurde zu Beginn der Veranstaltung Rosmarie Wallig mit der Ehrenmedaille des Deutschen Diabetikerbundes geehrt. Die Medaille wurde durch Frau Juliane Gericke vom Bundesvorstand Berlin überreicht.

Christoph Meyer

Neuer Landesvorstand:

Vorsitzende des Landesverbandes: Frau Rosmarie Wallig (Chemnitz)
Stellvertretender Vorsitzender: Herr Wolfgang Baier (Leipzig)
Stellvertretender Vorsitzender/Öffentlichkeitsarbeit: Herr Christoph Meyer (Leipzig)
Schatzmeister: Herr Uwe Jeckel (Leipzig)
Beisitzer/operative Aufgaben: Frau Petra Baier (Leipzig)
Operative Aufgaben/Geschäftstelle: Herr Matthias Böhmer (Dresden)
Vorsitzende der Revisionskommission: Friedhard Schürer (Plauen)
Stellvertreterin: Frau Edeltraut Müller (Dresden)


 

Digitale Allianz Typ 2: DiaNet(t) 2023

Digitale Allianz Typ 2 ist ein Zusammenschluss von 18 Diabetes-Organisationen, medizinischen Fachgesellschaften, Fachverlagen und Agenturen.
In diesem Rahmen wurde ich, Petra Baier, 2020 angesprochen, bei dem Anliegen der „LautsprecherInnen“ für die Diabetesstimme aktiv mitzuarbeiten. Seither konnten eine Vielzahl virtueller Treffen im Rahmen von Ideenwerkstätten unter dem #Sag es laut! durchgeführt werden und die entstandenen Ergebnisse wurden in einer Vielzahl von Angeboten für Diabetesbetroffene deutschlandweit implementiert.
Inhalte sind die Aspekte der Betroffenheit und Ausgrenzung, Ernährungsthemen, Sozialen Unterstützungen, Kinder mit Diabetes, Junge Typ II DiabetikerInnen, und alle Problematiken um die Betroffenheit, das aktuelle Leben und Lebensverbesserung Vermeidung von Diskriminierung, etc.
Die Leitung der Treffen wird von Frau Nicole Mattig-Fabian, Geschäftsführerin diabetesDE und dem Team der „Diabetes-Stimme“ wahrgenommen. Die LautsprecherInnen sind ehrenamtlich tätig und kommen aus den verschiedensten Anlaufstellen: beruflich, in der Selbsthilfe tätig, aus Gesprächskreisen, Influencer. Alle eint: Wir sind Diabetiker Typ I oder Typ II, ggf. auch Sonderformen. Mit den Jahren hat sich ein zugehöriges LautsprecherInnen-Team von ca. 20 Aktiven gefunden, die regelmäßig Inhalte, Ideen und themenbezogene Aktionen austauschen und planen. Daraus resultiert auch die Erweiterung unseres “Sag es laut, sag es solidarisch“. Die Arbeitsinhalte und -ergebnisse sind in den sozialen Medien zu finden.

DiaNet(t) 2023

Im August 2023 konnte das lang geplante Treffen der LautsprecherInnen in Berlin vom 25.08.2023 bis 26.08.23 stattfinden. Die Allianzpartner und die Geschäftsstelle diabetesDE, haben uns zum Arbeitstreffen DiaNet(t) 2023 nach Berlin eingeladen.
Die vielfältigen Arbeitsergebnisse sollen in die Praxisangebote vielfältigster Natur eingebunden und den Betroffenen, Interessierten, Angehörigen und im weitesten Sinn Selbsthilfeaktivitäten Unterstützung geben.
Die Themen wurden sowohl inhaltlich als auch aus politischer Sicht bearbeitet und die Ergebnisse zur Umsetzung fixiert.

Auszug aus den Ergebnissen:

Bundesweit einheitlicher Vertrag für Schulhelfer/Schulgesundheitsfachkräfte bei Kindern mit Typ 1
Ausbau der Schulung von Pflegekräften und Stärkung der Pflege
Gesunde Lebensmittel mehrwertsteuerlich entlasten
Teststreifen die ersten 1000 Tage nach Neudiagnose erstatten, um neudiagnostizierten Menschen mit Diabetes zu ermöglichen, ihren eigenen Körper kennenzulernen
Spielerische, kindgerechte Aufklärung zu gesunder Ernährung bei den Kleinsten
Schulfach Gesundheit/Ernährung bundesweit einheitlich einführen und vergüten
Projektwoche „Gesundes Kochen bzw. gesundes Frühstück“ für Kinder und Jugendliche inkl. alternativem, gesundem Fast Food
Diabetologie als Lehrfach im Medizinstudium ausweiten
Mehr Therapieplätze bei Psychologen
Diabetologische Weiter- und Fortbildung von Psychologen
Diabetologische Weiter- und Fortbildung von Pflegekräften gesetzlich verankern
Es ist geplant, im nächsten Jahr wieder eine solche Arbeitstagung durchzuführen und dort u.a. auch die Ergebnisrelevanz in der Praxis zu analysieren. Daran anknüpfend sollen weitere Ergebnisse erarbeitet und verbreitet werden.
Petra Baier

Informationen aus der Kontakt- und Beratungsstelle

Liebe Mitglieder, das Jahr geht dem Ende entgegen.
Bitte denken Sie daran, soweit notwendig, Beitragsminderung/-befreiung neu zu beantragen (Kopie Einkommensnachweis bitte gleich beilegen, das spart langen Schriftwechsel). Ende der Antragsfrist ist der 31. Dezember 2023 für das Jahr 2024. Später eingehende Anträge können nicht berücksichtigt werden, was zur Folge hat, dass für 2024 keine Minderung/Befreiung möglich wäre.
Stimmt Ihre Adresse noch? Wahrscheinlich, wenn Sie dieses Heft gerade lesen, oder haben Sie einen Nachsendeauftrag und wir bisher nicht Ihre neue Anschrift? Dann bitte einfach anrufen und ändern lassen!
Benötigen Sie Unterlagen wie Diabetes-Pass oder SOS-Kärtchen?
Hotlinenummer der Kontakt- und Beratungsstelle: 0351 44032818
Die Liste der Schwerpunktpraxen und unserer Förderer finden Sie hier im Heft.
Ein Hinweis an die Schatzmeister in den Selbsthilfegruppen: Bitte Ihre Abrechnung unbedingt bis 29. Februar 2024 bei Frau Rothe abgeben. Der Termin muss eingehalten werden, damit die Abrechnung der Fördermittel fristgerecht erfolgen kann. Die Rücklaufgelder für die Selbsthilfegruppen bitte bis Ende März beantragen.
Ich hoffe an alles gedacht zu haben, woran ich Sie erinnern wollte. Wir wünschen Ihnen erholsame und besinnliche Feiertage, einen guten Start in das neue Jahr, vor allem natürlich Gesundheit und alles Gute.
Matthias Böhmer und das Team der Kontakt- und Beratungsstelle.

Diabetes-Mythen unter der Lupe: Tiere sind vor Diabetes sicher

Auch Tiere sind vor der Krankheit nicht gefeit. Am häufigsten sind weibliche Hunde und Kater betroffen.

Beim Hund, der besonders häufig vom Typ 1 betroffen ist, liegt oft eine genetische Veranlagung vor, durch die die insulinbildenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört werden.

Bei Katzen, die eher an Typ 2 leiden, liegt die Ursache meist an Übergewicht oder Medikamenten. Wie beim Menschen muss Insulin verabreicht und die Ernährung umgestellt werden. Bei 10 bis 30 Prozent der Katzen kann die Krankheit innerhalb der ersten zwölf Monate “rückgängig” gemacht, also wie beim Menschen in einen Ruhemodus versetzt werden.

zusammengestellt von Christoph Meyer

Quelle:
www.dw.com


 

Eagle eye
Heute: „Im Strudel“

Liebe Leser,
ich hoffe Sie sind wohlauf und es geht Ihnen, den Umständen entsprechend, gut. Der Diabetes ist ja nun mal was er ist und er wird uns auch noch eine Weile erhalten bleiben. Zumindest hoffe ich, dass Sie nicht so krank sind wie unser Gesundheitssystem, denn da scheint ja Hopfen und Malz verloren zu sein.

Auch wenn der Herr Bundesgesundheitsminister glaubt, dass die Krankenhausreform das System verbessert, ist wohl allen klar, dass Ärzte und Fachpersonal nicht vom Himmel fallen oder auf Bäumen wachsen. Was machen wir da? Ganz einfach, wir schließen Krankenhäuser. Die Ärzte und Pfleger, das ganze Fachpersonal ist dann ja frei und kann in anderen Krankenhäusern arbeiten. Eine ganz fabelhafte Idee – oder?

Ja gut, irgendwas ist ja immer. Also wenn dann ausgerechnet in Ihrer Umgebung das Krankenhaus fehlt, welches Sie gerade zur Versorgung bei einer Erkrankung bräuchten, dann muss man eben mal weitere Wege in Kauf nehmen. Das ist ja auch klar, Ärzte wachsen eben nicht auf Bäumen. Man müsste sich kringeln vor Lachen, wenn es nicht so ernst wäre.

Das System braucht insgesamt eine neue Struktur, dieses Flickwerk schafft immer nur weitere Probleme. Und meiner Meinung nach muss als erstes der ganze Kostendruck raus. Wie kann man denn von dem Gedanken ausgehen, dass ein Krankenhaus oder eben eine Arztpraxis gewinnorientiert und gewinnoptimiert arbeiten muss. Es sollte doch der Mensch im Mittelpunkt stehen und das hehre Ziel des Arztes, zu lindern und zu heilen. Es ist nachvollziehbar, wenn die Krankenkasse nur zahlt was notwendig ist. Wir müssen ja nicht alle mit dem Gebiss voller Goldzähne herumlaufen. Aber, dass der Arzt im Hinterkopf haben muss, ob es sich rechnet oder nicht, ist einfach furchtbar. Zumal am Ende wieder die Gemeinschaft die Zeche zahlt. Sagen die Krankenkassen das Geld reicht nicht, springt der Staat doch mit Steuergeldern ein und unterstützt.

Meiner Meinung nach muss das ganze System wieder vom Kopf auf die Beine gestellt werden. Gesundheitsversorgung darf nicht profitorientiert sein. Selbst die Vertreter der Krankenhäuser zweifeln, ob das System so funktioniert und melden Bedenken an, dass während der Umstellungsphase einige auf der Strecke bleiben. Die Hausarztpraxen sind in Sorge, wie es sich weiterentwickelt, denn sie arbeiten schon am Limit und die Apotheken melden Probleme bei der Versorgung.

Eigentlich wollte ich am Anfang erwähnen, dass die Politik sich in letzter Zeit nicht besonders um das Thema Diabetes gekümmert hat. Vielleicht ist das gut, denn so wurde unsere Versorgung nicht noch weiter beschnitten, aber andererseits sind wir in diesem Strudel des Chaos genauso gefangen wie alle anderen Patienten. Mit Ablauf der Legislaturperiode wird ein neuer Gesundheitsminister das Sagen haben und fängt wieder mit neuen Projekten an.

Es ist wie auf dem Rummelplatz, wir sitzen im Karussell und das dreht und dreht, manchem wird schlecht und er bekommt das … – Hauptsache dabei!

Ich bin gespannt, wie die Sache ausgeht. Leider sitzen wir in der ersten Reihe und werden es erfahren.

Ich wünsche Ihnen erst einmal alles Gute, kommen Sie gut über die Feiertage und durch den Winter.

Und wie gewohnt: Ich werde ein (Adler-)Auge darauf haben.

Ihr Matthias Böhmer


 

Barrierefrei auf unserer Website unterwegs

Der Landesverband Sachsen e.V. ist bemüht, auch Nutzern mit eingeschränktem Sehvermögen einen barrierefreien Zugang zur Website sowie zum Mitteilungsblatt und den Newslettern des DiabetesNetzwerkes Sachsen zu ermöglichen.

Deshalb ist es jetzt möglich, dass sich blinde Menschen oder mit stark eingeschränkter Sehfähigkeit unsere Seite über ihre Programme komfortabel vorlesen lassen können. Ist eine Nutzung der Vorleseprogramme noch nicht notwendig, reicht auch eine Vergrößerung der Buchstaben oder die Optimierung der Kontraste bzw. die Anzeige in Graustufen, dann können diese Menschen jetzt unsere Seite auch nutzen und Zugang zu den Informationen rund um Diabetes erhalten. Nähere Erläuterungen dazu gibt es hier:

www.diabetikerbund-sachsen.de/barrierefrei-im-internet/

Online-Mitteilungsblatt

Wer sich jetzt fragt, wie er unsere Mitteilungsblätter im Internet lesen/sich vorlesen lassen kann, der sollte sich auf der folgenden Seite das Passwort anfordern. Zeitnah erhalten Sie das Passwort via E-Mail zugesandt und zu unseren Online-Mitteilungsblättern Zugang bekommen.

www.diabetikerbund-sachsen.de/online-mitteilungsblatt

Finden Sie auf unserer Website einen Fehler oder funktioniert etwas nicht, dann senden Sie bitte eine E-Mail mit Ihren Informationen für uns an:

barrierefrei@diabetikerbund-sachsen.de

Der Online-Newsletter des DiabetesNetzwerkes Sachsen ist für jeden frei zugänglich. Wir freuen uns, wenn Sie diesen anderen Interessenten empfehlen.

www.diabetes-netzwerk-sachsen.de/aktuelle-informationen/online-newsletter/

Möchten Sie den Newsletter zu jedem 14. des Monats automatisch in Ihrem E-Mail-Posteingang vorfinden, dann melden Sie sich bitte unter folgendem Link an:

www.diabetikerbund-sachsen.de/aktuelle-informationen/newsletteranmeldung/

Selbstverständlich funktioniert dies alles auch auf Ihrem Mobiltelefon oder Ihrem Tablet.

Wir wünschen Ihnen ein angenehmes Stöbern auf der Website des Landesverbandes und der des DiabetesNetzwerkes Sachsen.

Der Vorstand


 

Aufruf zur Mitgliederversammlung und Vorstandswahl

Die Mitgliederversammlung wird für den 21.10.2023 in Leipzig geplant. In diesem Jahr stehen auch die Vorstandswahlen an. Wir bitten um Vorschläge bzw. Bereitschaftserklärungen zur Mitarbeit im Landesvorstand und der Revisionskommission. Wir wünschen uns, dass jedes Mitglied an der Mitgliederversammlung teilnimmt, um so aktiv das Verbandsleben mitgestalten zu können. In den nächsten Jahren wird eine Vielzahl von Aufgaben vor uns liegen, für die wir viele aktive Mitstreiter benötigen. Es gilt die neuen Herausforderungen im Gesundheits- und Sozialwesen mitzugestalten und die Interessen der von Diabetes betroffenen Menschen zu vertreten.Unsere Mitglieder werden im Juli die schriftliche Einladung zur Mitgliederversammlung erhalten. Die Fristen zur Teilnahmemeldung und für Anträge werden im Einladungsschreiben genannt.

Rosmarie Wallig
Landesvorsitzende


 

Warnschuss für nationale Gesundheitssysteme

Lancet-Studie zeigt: Weltweite Verdoppelung der Diabetes Typ 1-Fälle bis 2040

Diabetes mellitus ist global auf dem Vormarsch. Eine aktuelle Lancet-Studie prognostiziert nun, dass sich die Erkrankungszahlen für Diabetes Typ 1 bis 2040 von etwa 8,4 Millionen auf bis zu 17,4 Millionen verdoppeln könnten. Die Studie gibt 201 Ländern konkrete Zahlen zu ihrer derzeitigen nationalen Diabetes-Lage an die Hand und legt eine Basis für gesundheitspolitisches Handeln.

Auch Deutschland solle dringend Konsequenzen aus den aktuellen Studienergebnissen ziehen, mahnt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG). Es müsse endlich deutlich mehr in die Diabetesversorgung sowie -prävention investiert werden. Seit Jahren weist die Fachgesellschaft darauf hin, dass die versteckte Diabetes-Pandemie dramatische Auswirkungen auf das deutsche Gesundheitssystem haben wird.

Die Ergebnisse der aktuellen Studie des Fachmagazins „The Lancet Diabetes & Endocrinology“ seien ein Warnschuss für alle Länder: „Eine Verdoppelung der weltweiten Erkrankungsfälle stellt weltweite Gesundheitssysteme vor enorme Herausforderungen“, so DDG Präsident Professor Dr. med. Andreas Neu. „Nicht nur beim Diabetes Typ 2, der häufig Folge eines ungünstigen Lebensstils ist, müssen wir mit enorm steigenden Zahlen rechnen.

Die Autorinnen und Autoren zeigen in aller Deutlichkeit, dass auch bei der Autoimmunerkrankung Diabetes Typ 1 der Bedarf an diabetologischer Expertise und Versorgung weltweit ansteigen wird.“ Die Besonderheit der Studie sieht der Kinderdiabetologe aus Tübingen darin, dass die Dringlichkeit politischen Handelns deutlich gemacht wird und mit einem Appell unmittelbar die politisch Verantwortlichen adressiert werden.

Mittels einer Modellrechnung (Markov-Modell) ermittelten die Wissenschaftler für 201 Länder Fallzahlen, Neuerkrankungen und die Sterblichkeitsrate von Diabetes Typ 1. Dabei eruierten sie erstmals für diese Länder aktuelle Zahlen. Sie geben auch Nationen, die bislang über keine Diabetes-Daten verfügen, Informationen an die Hand, um sich ein Bild der eigenen Lage verschaffen und entsprechende gesundheitspolitische Entscheidungen ableiten zu können. „Die Studienergebnisse sind auch für Deutschland relevant. Sie zeigen, dass hierzulande inzwischen über 422 000 Menschen leben, die einen Diabetes Typ 1 haben, und verrät Interessantes über die Altersstruktur: Wie auch in anderen Ländern ist inzwischen eine deutliche Mehrheit der Betroffenen älter als 20 Jahre“, erklärt Neu. „Es scheint, dass immer mehr Menschen im Erwachsenenalter diese Diagnose erhalten.“

Besonders dramatisch fällt die Bilanz für einkommensschwache Länder aus, die in der Regel über wenig Aufklärung und schlechte Versorgungsstrukturen verfügen. „Erschreckend ist, dass seine Heimat darüber entscheidet, ob ein 10-jähriges Kind mit Typ-1-Diabetes 7 oder 70 Jahre mit seiner Erkrankung leben kann. Dies veranschaulicht einmal mehr, wie wesentlich der jeweilige Wohlstand eines Landes und die Infrastruktur des Gesundheitssystems mit zuverlässiger Diagnostik, Zugang zu Insulin und qualifiziertem Personal sind“, betont Neu. Ist dies unzureichend gewährleistet, bedeutet eine Diabetesdiagnose den frühen Tod. So zeigt die Studie, dass 2021 weltweit schätzungsweise 35 000 Menschen unter 25 Jahren innerhalb eines Jahres nach Diagnose starben, weil ihr Diabetes nicht oder zu spät diagnostiziert wurde.

Diese Erkenntnisse untermauern die jahrelangen Forderungen der DDG, auf Seiten der Politik geeignete gesundheitspolitische Maßnahmen zur Eindämmung der Volkskrankheit Diabetes mellitus und für eine ausreichende Versorgung zu ergreifen. „Doch besonders in der Diabetologie sind personelle und finanzielle Ressourcen über Jahrzehnte dem Rotstift zum Opfer gefallen“, kritisiert DDG Mediensprecher Professor Dr. med. Baptist Gallwitz. So seien die Fächer Endokrinologie und Diabetologie an den derzeit 37 staatlichen medizinischen Fakultäten in Deutschland nur noch mit 8 bettenführenden Lehrstühlen repräsentiert. Immer weniger angehende Medizinerinnen und Mediziner würden dadurch Kenntnisse in der Diabetologie erhalten.

„Wenn die Entwicklung so weitergeht, müssen auch hierzulande Menschen mit einem Typ-1-Diabetes deutliche Versorgungsprobleme und eine reduzierte Lebenserwartung befürchten. Das wäre ein Armutszeugnis für ein wohlhabendes Land wie Deutschland“, mahnt Gallwitz.

Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft


 

Diabetes-Mythen unter der Lupe: Honig ist gesünder

Honig ist auch “nur” Zucker. Er besteht zu ca. 82% aus Traubenzucker, Fruchtzucker, Dreifachzucker und Saccharose sowie ca. 15% Wasser. Wie Zucker sollte man ihn auch verwenden, als Genussmittel und damit möglichen Dickmacher (pro 100g ca. 304 kcal/6,25 BE). Auch wenn Honig Mineralstoffe und Vitamine enthält und auf Grund seiner entzündungshemmenden Enzyme einen guten Ruf genießt, ist er von Diabetikern wie Zucker zu behandeln. Aber vor allem für Kinder bis zum ersten Lebensjahr ist er tabu, denn Neugeborene besitzen noch keine stabile Darmflora. Honig kann Keime enthalten, die Gifte im Darm bilden. Damit können sie schwerer Erkrankungen verursachen.

Wenn Sie Honig verwenden, achten Sie darauf, dass Sie ihn nicht über 40°C erwärmen (z.B. im Tee), sonst werden die wärmeempfindlichen Enzyme zerstört. Achten Sie beim Kauf darauf, woher der Honig kommt – nicht nur wo er abgefüllt wird. Vielleicht gibt es auch einen Imker in Ihrer Nähe?


 

Eagle eye

Heute: „Keine Medikamente und kein Geld“

Hallo liebe Leser,
ich hoffe, es geht Ihnen gut und die von Ihnen benötigten Medikamente stehen zur Verfügung.

Im Moment flimmert ja jeden Abend auf der Mattscheibe die Nachricht, dass es Engpässe bei der Medikamentenversorgung gibt. Und das gilt nicht nur für Medikamente, welche eher der Kinderarzt verordnet. Gerade teilt mir meine Apotheke mit, dass bestimmte Statine nicht verfügbar sind. Man sollte doch wohl erwarten können, dass in dem reichen Deutschland solche Probleme nicht existieren, aber so kann man sich irren. Und wem „verdanken“ wir solche „Errungenschaften“? In erster Linie wohl unserer Gesundheitspolitik und direkt dem Billigwahn der Krankenkassen. Die gesetzlichen Krankenkassen vergessen sehr gerne, dass es sich um freiwillige Selbstverwaltung handelt.

Wir als Beitragszahler haben uns zusammengeschlossen, um gemeinsam in einen Topf einzuzahlen, aus dem im Krankheitsfall unsere Kosten getragen werden. Im wahren Leben sind wir aber längst zu Bittstellern degradiert. Ob die Kasse eine Leistung übernimmt oder nicht ist ein Glücksspiel mit unbekanntem Ausgang. Da ist es auch egal, ob es um Medikamente, einen Rollstuhl oder eine Ernährungsberatung geht. Natürlich finden „unsere“ Kassen auch immer eine Begründung im Dschungel des Sozialgesetzbuches, warum die Kostenübernahme nicht möglich ist.
Ich habe mich 2017 mit der AOK Plus angelegt, weil sie ein Medikament das mir, als Off-Label mangels Alternative, verordnet wurde, nach 4 Jahren nicht mehr übernehmen wollte. Im April 2023 hat nun endlich das Landessozialgericht entschieden, dass die Kasse das Medikament auch weiter übernehmen muss. Es hat also nur 6 Jahre gedauert, bis ein Gericht in 2. Instanz entschieden hat, dass die Kasse nicht tun und lassen kann, was sie will. Aber natürlich nur auf diesen einen und speziellen Fall bezogen. Dieser wahnsinnige Aufwand mit Gericht, Gutachtern und Anwälten bedeutet immer Kosten, die die Kasse natürlich auch mit unseren Beiträgen bezahlt. Ich habe also im Grunde selbst dafür bezahlt, dass die Kasse sich vor Gericht dagegen wehrt, dass meine Ärzte mir ein benötigtes Medikament verordnen. Das lasse ich jetzt mal so stehen.

Erinnern Sie sich, dass ich von meinen Schwierigkeiten mit dem Glukosesensor berichtete? Das Problem hat sich auch gelöst. Es hat nur 29 sinnlos verschwendete Sensoren gebraucht, bis mein Arzt entschied, das kann nur der Transmitter sein und dafür gesorgt hat, dass er ausgetauscht wurde. Natürlich habe ich das vorher auch mehrmals bei der Kundenhotline der Firma Medtronic angesprochen, aber so ein dummer Patient hat doch keine Ahnung. Auf den muss so eine qualifizierte Hotline, bis hin zum Chef des Beraterteams, soweit war ich vorgedrungen, nicht hören. Dort wurde mir stets versichert, dass es nicht am Transmitter liegen kann. Na, sei es, wie es sei, zumindest läuft es inzwischen. Trotzdem bedauere ich, dass ich nicht bei dem anderen System geblieben bin, schon weil der Aufwand geringer wäre. Aber das werde ich erst in ein paar Jahren angehen können.

Wir werden sehen, wie es mit unserer Gesundheitspolitik, den Sparplänen, der Krankenhausreform und der Medikamenten-Versorgung weiter geht. Ich denke, wir müssen vor allem weg von dem Profitdenken im Gesundheitswesen. Ein Krankenhaus, ein Arzt muss für Patienten da sein und darf nicht gezwungen sein, auf Wirtschaftlichkeit und Rendite zu achten.

Ich wünsche Ihnen jetzt erstmal Gesundheit, einen schönen Sommer und, Sie wissen es, ich werde die Dinge im (Adler-)Auge behalten.

Ihr Matthias Böhmer