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Vervielfältigung oder Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernimmt die Redaktion keine Haftung. Die Redaktion behält sich bei der Veröffentlichung von Manuskripten, Briefen o. ä. das Recht sinnwahrender Kürzungen vor. Texte in Insertionen und Beilagen fallen nicht in die Verantwortung der Redaktion.

Selbsthilfe Niere – Prävention, Dialyse, Transplantation

Diagnose Nierenversagen …

Ein endgültiges Nierenversagen ist nicht heilbar. Es bleibt nur die lebenslange Behandlung mit der künstlichen Niere oder die Transplantation einer Spenderniere. Die Dialyse stellt eine große körperliche Belastung dar und ersetzt nur ca. 20 Prozent der eigentlichen Nierenfunktion.
Giftstoffe und Flüssigkeiten, die sich im Körper angesammelt haben, müssen aus dem Blut über eine Dialysemembran oder über das Bauchfell entfernt werden. Im Laufe der Zeit stellen sich u. a. solche schwerwiegenden Erscheinungen wie Anämie (Blutarmut), Polyneuropathie (Nervenerkrankung), schwere Hautveränderungen, Gicht, Knochenerkrankungen und bei Kindern Wachstumsstörungen ein.

Stellen Sie sich vor:

SIE müssen sich als Dialysepatient dreimal wöchentlich in die Abhängigkeit einer Maschine begeben, und das für den Rest Ihres Lebens, wenn sich keine Chance auf eine Transplantation ergibt.
SIE müssen konsequent auf eine auf ein Minimum reduzierte Flüssigkeitszufuhr und außerdem ständig auf strenge Diätregeln achten, weil sonst Ihr Leben in unmittelbare Gefahr gerät.
IHRE gesamte Familie muss sich in der Gestaltung des Zusammenlebens nach dem unausweichlichen Dialyserhythmus richten.
SIE müssen Medikamente einnehmen, um Ihrem Körper wichtige Elemente, die durch die Dialysebehandlung ebenfalls entzogen wurden, wiederzugeben und die perspektivisch Schaden verursachen könnten.
SIE verlieren nach und nach Ihre Leistungsfähigkeit, werden eventuell erwerbsunfähig oder finden als Behinderter keine Anstellung.
So ergeht es vielen Menschen.
1991 gründeten Betroffene den Dialyseverband Sachsen e. V., um andere durch ihre eigenen Erfahrungen zu unterstützen. Viele Betroffene haben in regionalen Vereinen eine emotionale Heimat unter Gleichgesinnten gefunden, ihr Wissen um die Erkrankung erweitert und so ihre Lebensqualität positiv beeinflusst – auch Sie können das!
Kontakt zur Selbsthilfe:
Sächsischer Landesverband Niere e. V.
Heinrich-Lorenz-Str. 15, 09120 Chemnitz

7 Tipps für die Nierengesundheit

Die Nieren arbeiten still im Hintergrund. Sie entgiften, bilden Urin und regeln den Blutdruck. Meist bleibt erstmal unbemerkt, wenn sie nicht mehr gut funktionieren, was zu weiteren Organschäden führt. Von einer Nierenschädigung sind besonders Menschen mit Diabetes betroffen: 4 von 10 Diabetespatientinnen und Diabetespatienten entwickeln im Laufe ihres Lebens eine so genannte diabetische Nephropathie. Der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e. V. (VDBD) ruft dazu auf, mit einfachen Maßnahmen aktiv zur eigenen Nieren-Gesundheit beizutragen und bei erhöhtem Risiko die Nieren regelmäßig untersuchen zu lassen.
Diabetes ist eine der häufigsten Ursachen für chronische Nierenerkrankungen. „Erhöhte Blutzuckerwerte greifen die feinen Gefäße in der Niere an. Dadurch kann die Filterfunktion des Organs nachlassen, und es kommt zur diabetischen Nephropathie“, erklärt Dr. med. Bertil Oser, Facharzt für Innere Medizin, Diabetologie und Nephrologie am KfH-Zentrum in Bernkastel-Kues. Ohne frühzeitige Behandlung kann die Erkrankung weiter fortschreiten und bis zur Dialysepflichtigkeit führen, was jährlich Tausende Menschen betrifft. Weltweit ist Diabetes in bis zu 50 Prozent der Fälle die Hauptursache für eine notwendige Dialyse.
Besonders heimtückisch ist, dass erste Schäden meist keine spürbaren Beschwerden verursachen. Viele Betroffene bemerken die Nierenschädigung erst, wenn sie bereits fortgeschritten ist und andere Beschwerden verursacht. „Bei eingeschränkter Nierenfunktion steigt auch das Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall. Daher ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und weitere Folgeerkrankungen zu vermeiden“, betont Sebastian Bittner, Vorstandsmitglied des VDBD und Teamleiter der Diabetesberatung an der m&i-Fachklinik Bad Heilbrunn.

7 Tipps für gesunde Nieren

Jeder kann aktiv etwas tun, um seine Nieren gesund zu halten. Die folgenden Maßnahmen helfen Menschen mit Diabetes, aber auch stoffwechselgesunden Menschen, die Nierenfunktion zu schützen und zu verbessern:
1. Wenig Salz, mehr Pflanzenkost
Eine salzarme Ernährung (maximal 5 g pro Tag) hilft, den Blutdruck zu senken. Eine mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, Hülsenfrüchten und gesunden Fetten kann die Nierenfunktion unterstützen.
2. Bewegung in den Alltag integrieren
Mindestens 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche – zum Beispiel Spaziergänge, Radfahren oder Schwimmen – wirken sich positiv auf den Stoffwechsel und die Nierenfunktion aus.
3. (Passiv-)Rauchfrei lebe
„Rauchen verdoppelt das Risiko, dass sich eine Nierenschädigung verschlimmert“, warnt Bittner. „Wer auf Zigaretten verzichtet bzw. in einem rauchfreien Umfeld lebt, tut seiner Gesundheit und seinen Nieren einen großen Gefallen.“
4. Körpergewicht reduzieren
Zu viel Körperfett begünstigt Entzündungsreaktionen im Körper und einen erhöhten Blutdruck. Beides belastet die Nieren. Zudem sind für Menschen mit Diabetes folgende Präventionsmaßnahmen wichtig:
5. Regelmäßige Nieren-Checks
Mindestens einmal im Jahr Nierenwerte überprüfen lassen. Der Urin-Albumin-Kreatinin-Quotient (UACR) und die geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) sind entscheidende Werte zur Früherkennung.
6. Blutzucker und Blutdruck gut einstellen
„Ein stabiler Blutzuckerspiegel entlastet die Niere. Auch ein zu hoher Blutdruck schädigt das Organ. Wer seine Werte im empfohlenen Bereich hält, kann das Fortschreiten einer Nierenschädigung bremsen“, betont Oser.
Ein dauerhaft erhöhter Blutzucker (HbA1c über 7,5 Prozent) verdoppelt das Risiko einer Nierenschädigung.
Ein systolischer Blutdruck über 140 mmHg kann das Risiko für eine Nierenerkrankung um 30 Prozent erhöhen.
7. Medikamente richtig anwenden Bestimmte Medikamente können die Nieren schützen. Dazu gehören SGLT2-Hemmer und RAAS-Blocker (ACE-Hemmer und AT1-Blocker). „Die richtige Therapie sollte mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin individuell abgestimmt werden“, so Oser.

Diabetesberatung: Ein wichtiger Begleiter für die Nierengesundheit

Viele dieser Maßnahmen lassen sich für Menschen mit Diabetes einfacher umsetzen, wenn Betroffene gezielt unterstützt werden. „In der Diabetesberatung erhalten sie praktische Tipps für den Alltag. Sie lernen, ihre Blutzuckerwerte zu stabilisieren, sich nierenschonend zu ernähren und Warnsignale frühzeitig zu erkennen“, erklärt Bittner. Die speziell ausgebildeten Diabetesberaterinnen und Diabetesberater sind eine wertvolle Anlaufstelle, um die eigene Gesundheit aktiv zu verbessern.
Quelle: Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e. V. (VDBD)


Diabetes und Nieren – Warum der Diabetes die kleinsten Blutgefäße unserer Entgiftungsanlage gefährdet

Bis zu 40 Prozent aller Menschen mit Diabetes entwickeln aufgrund einer Schädigung der kleinen Blutgefäße (Mikroangiopathie) im Laufe ihrer Erkrankung eine Nierenschädigung (Nephropathie)

Die Nieren sind dann nicht mehr in der Lage, ihre Aufgaben, nämlich die Entgiftung des Blutes und die Regulierung des Wasserhaushalts, ausreichend wahrzunehmen. Häufig kommt es dabei zu einem Blutdruckanstieg mit allen ungünstigen Folgen für die Niere und die Gefäße. Die Betroffenen tragen deshalb ein erhöhtes Risiko, vorzeitig an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben.

Wie arbeiten die Nieren?

Die kleinen Filtereinheiten in den Nieren, die sogenannten Nierenkörperchen, bestehen aus einem Knäuel ganz feiner Blutgefäße, durch die das gesamte Blut geleitet wird. Niedermolekulare Stoffe wie Salze, Harnstoff oder Schadstoffrückstände werden aus dem Blut herausgefiltert, indem sie – mittels Blutdruck – durch die Kapillarwand und deren äußerste Hülle, die netzförmig aufgebaute Basalmembran, gepresst und mit dem Harn ausgeschieden werden. Großmolekulare Stoffe, wie Eiweiße und Blutkörperchen, gelangen normalerweise aufgrund ihrer Größe nicht durch die kleinen Maschen des Filters.

Was passiert bei Diabetes in den Nieren?

Nierenschäden entwickeln sich auf der Basis veränderter Strukturen in den Nierenkörperchen. Die Wände ihrer kleinen Blutgefäße werden geschädigt, da der erhöhte Blutzuckerspiegel jene Eiweiße verzuckert, die das Maschenwerk der Basalmembran bilden. So vergrößern sich die Netzmaschen, die Basalmembran quillt auf und die Kapillarwände werden dicker, was wiederum die Durchblutung der Nieren einschränkt.

Was fördert eine Nierenschädigung?

Die ungenügende Blutzuckereinstellung scheint der wichtigste Risikofaktor für die Nierenschädigung bei Diabetes zu sein. Langzeit-Studien zeigen, dass eine anfänglich intensivierte Diabetestherapie bei Typ-1-Diabetikern mit einem HbA1c von 6,5 bis 7,5 Prozent das Risiko für eine Einschränkung der Nierenfunktion deutlich vermindert. Aber auch im Endstadium der Nierenfunktion haben Diabetiker an der Dialyse unter guter Stoffwechseleinstellung eine bessere Prognose. Neben der Stoffwechseleinstellung kann eine effektive Blutdrucksenkung das Fortschreiten (Progredienz) der diabetischen Nephropathie deutlich verlangsamen.
 Wichtige Faktoren, die die Funktionsverschlechterung der Niere zusätzlich begünstigen und beschleunigen, sind nämlich ein erhöhter Blutdruck und Rauchen. Im Laufe der Zeit wird Bluthochdruck, der sich auch erst infolge einer Nierenschädigung entwickeln kann, als Einflussfaktor (Progressionsfaktor) noch wichtiger als erhöhte Blutzuckerwerte. Es besteht heute unter den Diabetologen Konsens darüber, dass bei Menschen mit Diabetes ohne Nierenschädigung, die bislang keine Blutdrucksenker bekommen, Blutdruckwerte unter 140/90 mmHg und bei Diabetiker mit einem Nierenschaden (Eiweiß im Urin) Blutdruckwerte unter 130/80 mmHg angestrebt werden sollen. Aufgrund besserer Blutdruck- und Blutzucker-Einstellung wurde in den Industrienationen ein Rückgang der Dialyse-Pflicht beobachtet.

Auch die Inhaltsstoffe im Zigarettenrauch verengen die Blutgefäße in der Niere. Bereits bei mäßigen Rauchern schreitet die Nephropathie deshalb doppelt so schnell wie bei Nichtrauchern fort. Weitere Risikofaktoren sind eine Fettstoffwechselstörung und eine übermäßige Eiweißzufuhr über die Nahrung. Zehn Jahre nach Diagnose eines Typ-2-Diabetes haben etwa 25 Prozent der Betroffenen eine beginnende und knapp ein Prozent eine bereits fortgeschrittene Nierenfunktionsstörung.

Diagnose diabetischer Nierenerkrankungen

Blut oder Eiweiß (Albumin) im Urin sind ein Hinweis auf eine Nierenschädigung. Bereits eine Albuminmenge von 20 mg/Liter Urin (vorzugsweise im Morgenurin gemessen) kann – insbesondere bei Menschen mit Diabetes – auf einen beginnenden Nierenschaden hinweisen. Man spricht bei Werten von 20 bis 200 mg/Liter Urin oder 30 bis 300 mg/Tag von einer Mikroalbuminurie. Erhöhte Albuminwerte im Urin sind erst dann von Bedeutung, wenn innerhalb von drei bis sechs Monaten mindestens zwei von drei Testergebnissen positiv waren.

Albuminwerte über 200 mg/Liter werden als Makroalbuminurie bezeichnet. Um die Nierenfunktion zu beurteilen, wird auch die Kreatinin-Konzentration im Blut herangezogen. Kreatinin ist ein Stoffwechselprodukt des Muskels und wird nur über Filtration in den Nieren ausgeschieden. Bei verminderter Filterleistung der Niere steigt die Kreatinin-Konzentration im Blut an – allerdings erst, wenn die Nieren bereits zu über 50 Prozent geschädigt sind.

Eine bessere Aussage zur Nierenfunktion liefert die glomeruläre Filtrationsrate (GFR). Sie gibt die Harnmenge an, die beide Nieren zusammen filtern. Die GFR lässt sich heute mit einer einfachen Blutuntersuchung (anhand des Kreatinin-Spiegels) abschätzen. Mit fortschreitender Nierenschädigung nimmt die GFR immer weiter ab.

Am besten lässt sich die künftige diabetische Nephropathie bei Typ-1-Diabetikern mit dem frühen fortschreitenden Nierenfunktionsverlust und konstant sehr hohen HbA1c-Werten (über 9 Prozent) vorhersagen. Zur exakten Diagnose der Nierenerkrankung gehört auch die Ultraschalluntersuchung der Nieren. Die Form und Größe der Nieren geben wichtige Informationen über das Ausmaß der Nierenschädigung. Zu einer krankhaften Nierenverkleinerung kommt es allerdings erst, wenn schon eine Dialyse notwendig wird.

Risikofaktoren für Nierenerkrankungen bei Patienten mit Diabetes

Risikofaktoren für eine Nierenerkrankung müssen erfasst und soweit möglich behandelt werden. Die Risikofaktoren für das Auftreten einer Nierenerkrankung können in beeinflussbare und nichtbeeinflussbare Faktoren unterschieden werden. Als beeinflussbare Risikofaktoren gelten hohe Blutzucker- und hohe Blutdruckwerte, starkes Übergewicht und erhöhte Fettstoffwechselwerte (u. a. Cholesterin). Nichtbeeinflussbare Risikofaktoren sind höheres Lebensalter, Dauer der Diabeteserkrankung, gleichzeitiges Vorliegen einer Netzhautschädigung (Retinopathie) und vermehrte Fälle von Bluthochdruck und Nierenkrankheiten in der Familie.

Bedeutung der Nierenerkrankung für den Gesamtorganismus

Patienten, die eine Eiweißausscheidung mit dem Urin (Albuminurie) aufweisen oder an einer diabetesbedingten Nierenerkrankung leiden, müssen als Hochrisikopatienten für Herz-Kreislauf-Krankheiten angesehen werden. Die Nierenschädigung und auch die reine Albuminurie steht deutlich in Zusammenhang mit koronarer Herzerkrankung, Schlaganfall, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und vorzeitiger herzkreislaufbedingter Sterblichkeit. Gezielte Folgeuntersuchungen der großen Gefäße (Aorta, Arterien) und der Herzfunktion sind daher erforderlich. Schreitet die Nierenerkrankung fort oder liegt zum Zeitpunkt der Diabetes-Diagnose bereits eine höhergradige Nierenfunktionseinschränkung vor, ist eine gemeinsame Betreuung durch Hausarzt, Diabetologen, Nephrologen und eventuell Kardiologen sinnvoll.

Der erste Schritt: Ernährungsverhalten

Bereits bei beginnender Nierenschädigung ist es ratsam, die Eiweißaufnahme mit der Nahrung möglichst unter 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht zu reduzieren. Das Rauchen sollten die Betroffenen unbedingt aufgeben. Tipps zur Raucherentwöhnung erhalten Sie beim Lungeninformationsdienst. Liegen Störungen des Fettstoffwechsels vor, d. h. sind die LDL-Cholesterin- und Triglyzeridwerte erhöht und die HDL-Werte zu niedrig, sind geeignete Medikamente einzunehmen.

Mögliche Therapien

Es gilt als sicher, dass eine beginnende diabetische Nierenerkrankung allein mit einer guten Stoffwechseleinstellung zum Stillstand kommen oder im Verlauf verzögert werden kann. Auch eine Ausscheidung geringer Mengen Eiweiß mit dem Urin (Mikroalbuminurie) lässt sich durch eine konsequente Therapie zumeist wieder in Griff bekommen. Die Verschlechterung der Nierenfunktion bei Typ-1- und Typ-2-Diabetes ist ganz entscheidend von der Einstellung der Blutzucker- und HbA1c-Werte abhängig. Ein endgültiges Nierenversagen bei Typ-1-Diabetes tritt bei HbA1c-Werten unter acht Prozent praktisch nicht auf.

Quelle:
Diabetesinformationsdienst München

Weitere Informationen und Erklärungen finden Sie in folgenden YouTube-Videos:

Funktion unserer Entgiftungsstation: www.youtube.com/watch?v=fDx
ACrMjwD4

Diabetes und Nierenerkrankungen: www.youtube.com/watch?v=OZ
Vj945sQPY

Aufbau & Funktionsweise einfach erklärt: www.youtube.com/watch?v
=msLQ2KhW1Ts


 

Passive Immunisierung ergänzt die klassische Impfung

Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind besonders gefährdet, an COVID-19 zu erkranken. Bei dieser Personengruppe führt die Erkrankung oft zu schwereren Verläufen, Krankenhausaufnahmen und Todesfällen. Gleichzeitig ist das Risiko der Betroffenen für eine Verschlechterung der Grunderkrankung durch die Infektion erhöht. Da ihr Immunsystem jedoch häufig nur unzureichend auf Impfungen anspricht, sind alternative Schutzmaßnahmen ergänzend zur Impfung besonders wichtig. Die soeben veröffentlichte Phase-III-Studie SUPERNOVA an immungeschwächten Personen zeigt, dass die passive Immunisierung mit dem lang wirksamen monoklonalen Antikörper Sipavibart diese Risikogruppen bis zu 6 Monate vor einer schweren Erkrankung an COVID-19 schützen kann (1). Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e. V. (DGfN) setzt sich dafür ein, dass besonders gefährdete Patienten Zugang zu dieser neuen Schutzmöglichkeit erhalten. „Für viele Betroffene kann dies den entscheidenden Unterschied machen“, so die Fachgesellschaft.

Immunsupprimierte Menschen haben ein Risiko für schwerwiegende Verläufe

Immunsupprimierte Patienten haben oft eine nur schwache oder fehlende Immunantwort auf Impfstoffe. Dies betrifft insbesondere Menschen nach Nierentransplantationen, Patienten mit hämatologischen Erkrankungen oder unter anderer immunsuppressiver Therapie. „Für diese Gruppen ist COVID-19 weiterhin eine ernsthafte Bedrohung“, betont Professor Dr. med. Julia Weinmann-Menke, Direktorin der Klinik für Nephrologie, Rheumatologie und Nierentransplantation (NTX) der Universitätsmedizin Mainz und Pressesprecherin der DGfN. „Die passive Immunisierung kann deshalb ein entscheidender Schutzmechanismus sein.“

Bei der passiven Immunisierung werden Konzentrate von Antikörpern gespritzt, sodass schnell hohe Antikörperspiegel im Blut vorhanden sind. Diese Vorgehensweise gewährleistet jedoch keinen langfristigen Immunschutz, da die verabreichten Antikörper innerhalb weniger Wochen oder Monate abgebaut werden. Mittlerweile sind jedoch 2 Antikörperformulierungen für Immungeschwächte zum Schutz vor COVID zugelassen, Evusheld und Sipavibart. Dank einer neuartigen Technologie sind sie bis zu 6 Monate im Körper wirksam.

Evusheld, die Kombination Tixagevimab/Cilgavimab, zeigt jedoch gegen die aktuell zirkulierenden Virus-Varianten eine deutlich reduzierte Wirksamkeit. Der monoklonale Antikörper Sipavibart ist eine neue Option, Risikopatienten vor einer symptomatischen oder schweren COVID-19-Erkrankung zu schützen. Das Medikament wurde soeben von der European Medicines Agency (EMA) zugelassen und ist nun verfügbar.

Klinische Studie mit fast 3.500 immungeschwächten Teilnehmenden

Die aktuell im medizinischen Fachjournal The Lancet Infectious Diseases veröffentlichte SUPERNOVA-Studie untersuchte die Wirksamkeit von Sipavibart gegenüber der Kontrollgruppe (Tixagevimab/Cilgavimab oder Placebo) in einer doppelblinden, randomisierten Phase-III-Studie mit 3.335 immunsupprimierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Jahr 2023. Sipavibart reduzierte das Risiko, an jedweder SARS-CoV-2- Variante innerhalb von 6 Monaten zu erkranken, um 34,9 % (97,5 % CI15·0–50·1; p<0·001) und um 42,9 % (95 % CI 19·9–59·3; p=0·001) bei nicht-resistenten Varianten. In den ersten 90 Tagen lag die Risikoreduktion sogar bei 41,9 % (95 % CI 22·5–56·5) beziehungsweise 60,0 % (95 % CI 36·2–74·9).

Zudem erkrankten unter der Behandlung mit Sipavibart weniger Menschen an einer symptomatischen COVID-19- Erkrankung im Vergleich zur Kontrollgruppe (Tixagevimab/Cilgavimab oder Placebo).

Eine Antikörper-Dosis schützt 6 Monate

SUPERNOVA ist die einzige randomisierte Phase-III-Studie, die Wirksamkeitsdaten für die COVID-19-Präexpositionsprophylaxe ausschließlich bei immungeschwächten Patienten liefert. Während viele der bisher verfügbaren Antikörper aufgrund neuer Virusvarianten ihre Wirksamkeit verloren haben, neutralisiert Sipavibart noch immer ein breites Spektrum von SARS-CoV-2-Varianten – obwohl auch hier seit November 2024 resistente Varianten aufgetreten sind. „Zudem bietet eine einzelne Dosis Schutz für 6 Monate, was insbesondere für immungeschwächte Patienten von Vorteil ist, die nicht regelmäßig Impfungen oder andere prophylaktische Maßnahmen erhalten können“, so die Nephrologin.

Immunsupprimierte Patienten dennoch weiterhin gegen COVID-19 impfen

Die passive Immunisierung mit Sipavibart ersetzt jedoch nicht die COVID-19-Impfung. „Wir empfehlen, dass immungeschwächte Patienten weiterhin gemäß den aktuellen Leitlinien gegen COVID-19 geimpft werden sollten.“ Während die Impfung eine breitere Immunantwort ermögliche, biete die passive Immunisierung einen zusätzlichen Schutz für diejenigen, bei denen die Impfantwort unzureichend ist. „Eine Kombination beider Maßnahmen kann das Risiko für schwere Verläufe weiter senken.“

Herausforderungen durch neue Virusvarianten

Ein Wermutstropfen bleibt jedoch: Sipavibart wirkt nicht bei den zunehmend verbreiteten Omikron-Varianten mit sogenannten F456L-Mutationen. „Dabei handelt es sich um eine sogenannte Immun-Escape-Mutation. Dadurch können sich auch Personen mit COVID anstecken, die sich schon einmal mit SARS-CoV-2 einschließlich der Omikronvariante infiziert hatten („Durchbruchsinfektion“)“, erläutert die Nephrologin.

„Das unterstreicht, wie wichtig es ist, die Entwicklung neuer monoklonaler Antikörper kontinuierlich voranzutreiben, um mit der Evolution des Virus Schritt zu halten“, erklärt die Expertin.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e.V. (DGfN)


 

Stumme Gefahr Bluthochdruck: So schützen Sie Herz und Gefäße

Schlaganfall, Herzinfarkt, Vorhofflimmern: Ursache ist häufig ein über Jahre unbemerkter Bluthochdruck. Wie schützt man sich davor?
Über 20 Millionen Menschen haben in Deutschland einen hohen Blutdruck, etwa jeder dritte Erwachsene – sehr viele wissen nichts von ihrem Bluthochdruck. Dieser ist tückisch, weil er als stumme Erkrankung in der Regel ohne spürbare Symptome über die Zeit schleichend lebenswichtige Organe schädigt und zerstört. „Jede noch so geringe Erhöhung des Blutdrucks schädigt Gefäße und auf Dauer Organe wie Herz, Gehirn. Nieren oder Augen. Je ausgeprägter die Blutdruckerhöhung ist, desto schwerer die Folgen für die Organe“, warnt der Kardiologe Prof. Dr. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Dabei könnte etwa die Hälfte aller Schlaganfälle und Herzinfarkte durch Vorbeugung, eine frühe Diagnose und Therapie verhindert werden. Darauf weisen Kardiologen und Hochdruckspezialisten hin im neu überarbeiteten Herzstiftungs-Ratgeber: „Bluthochdruck: Herz und Gefäße schützen“ der unter
oder per Telefon unter 069 955128-400 angefordert werden kann.
Wo beginnt hoher Blutdruck, was sind die Therapieziele?
Die frühzeitige therapeutische Einstellung des hohen Blutdrucks ist zwingend notwendig, weil die meisten der von einem unkontrolliert hohen Blutdruck verursachten Schäden nicht reparabel sind. Optimal sind bei Erwachsenen Werte um 120/70 mmHg. Liegt beim Arztbesuch der Blutdruck wiederholt bei oder über 140/90 mmHg, besteht Bluthochdruck – auch wenn nur ein Wert erhöht ist. „Spätestens dann ist eine Behandlung erforderlich, darin sind sich alle europäischen Leitlinien einig“, sagt Prof. Voigtländer. Bei der Selbstmessung zu Hause liegt der Grenzwert bereits bei 135/85 mmHg, wenn im Schnitt an sieben aufeinanderfolgenden Tagen diese Werte im Mittel gemessen werden. Allerdings definieren die aktuellen Empfehlungen der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) von 2024 mit dem sogenannten „erhöhten Blutdruck“ – das sind Blutdruckwerte zwischen 120-139 (systolisch) und 70-89 mmHg (diastolisch) – eine neue Kategorie, um zu unterstreichen, dass ein erhöhtes Risiko für Organschäden nicht erst bei systolischen Werten über 140 mmHg anfängt. Blutdruckwerte von 130-139 mmHg systolisch beziehungsweise 80-89 mmHg diastolisch werden demzufolge schon als behandlungsbedürftig (durch Lebensstiländerung plus meist auch Medikamente) angesehen, wenn zum Beispiel bereits eine Herzerkrankung (Herzinfarkt, Herzmuskelschwäche), ein Schlaganfall oder eine Nierenschwäche vorliegen. Diese Begleiterkrankungen erhöhen das kardiovaskuläre Risiko. Ziel ist es, dass der systolische Blutdruck idealerweise wenigstens zwischen 120 und 129 mmHg liegt. Weitere Infos unter

Blutdruckmessen: die beste Vorsorge

Bluthochdruck wird leider weithin unterschätzt. Das liegt insbesondere daran, dass ein dauerhaft erhöhter Blutdruck den Körper an den hohen Druck gewöhnen lässt. Man fühlt sich dennoch gut. Symptome wie Schwindel, Ohrensausen, Kopfschmerzen oder Nasenbluten können, müssen aber nicht auftreten. „Macht sich Bluthochdruck durch Beschwerden bemerkbar, dann sind häufig Gefäße und Organe geschädigt“, so Prof. Voigtländer, Ärztlicher Direktor des Agaplesion Bethanien-Krankenhauses Frankfurt am Main. Umso wichtiger bei der Vorsorge ist das früh- und rechtzeitige Erkennen des Bluthochdrucks durch Messen, damit der Blutdruck medikamentös und mit einem gesunden Lebensstil gut eingestellt werden kann. Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt gemäß den aktuellen ESC-Leitlinien eine Blutdruckkontrolle
  • mindestens alle drei Jahre bei Erwachsenen unter 40 Jahren,
  • mindestens einmal pro Jahr ab einem Alter von 40 Jahren. Werden dabei erhöhte Werte festgestellt, es liegen aber keine weiteren Risikofaktoren vor, die eine therapeutische Intervention erfordern, sollte innerhalb des Jahres eine Nachkontrolle erfolgen.

Blutdruck messen: Wo und wie am besten?

Es gibt drei verschiedene Arten, den Blutdruck zu bestimmen:
  • die Blutdruckmessung beim Arzt in der Praxis,
  • die Selbstmessung zu Hause und
  • die kontinuierliche 24-Stunden-Messung.
Blutdruckmessungen in der Praxis/Klinik: 
Gerade hier besteht immer die Gefahr der sogenannten „Weißkittelhypertonie“: Der Patient ist aufgeregt, der Stresspegel steigt und mit ihm die Blutdruckwerte, die dann höher gemessen werden als zu Hause. Deshalb sollte in der Praxis idealerweise eine unbeaufsichtigte Blutdruckmessung erfolgen: Dem Patienten wird eine Blutdruckmanschette angelegt und er sitzt alleine in einem ruhigen Raum. Nach kurzer Wartezeit führt das Gerät automatisch mehrere Messungen durch. Das erste Messergebnis wird verworfen, aus den beiden anderen Ergebnissen wird der Mittelwert errechnet. Die so ermittelten Werte entsprechen dann am ehesten den Werten einer Selbstmessung zu Hause.
Blutdruckmessen zu Hause: Bluthochdruckpatienten sollten ihren Blutdruck regelmäßig morgens vor Einnahme ihrer Blutdrucksenker messen. Es ist auch möglich, eine Messwoche pro Monat einzurichten. Bluthochdruckpatienten messen dabei eine Woche lang morgens und abends den Blutdruck. Der Durchschnittswert aus allen Werten der Woche gibt dann Aufschluss, ob der Blutdruck passt. „Patienten sollten dann ihre Werte notieren, am besten im Blutdruck-Pass, wie ihn die Deutsche Herzstiftung anbietet“, rät Prof. Voigtländer. Auch zertifizierte Apps bieten die Möglichkeit, Messwerte zu dokumentieren. Infos unter:

Fünf Grundregeln für korrektes Blutdruckmessen

Für das Messen des Blutdrucks gibt es folgende Grundprinzipien, die eingehalten werden sollten:
  • Vor der Messung sollten Sie zunächst für 5 Minuten zur Ruhe kommen und zuvor körperliche Aktivitäten vermeiden.
  • Setzen Sie sich entspannt auf einen Stuhl lehnen Sie sich an die Stuhllehne an und legen Sie den zu messenden Arm auf den Tisch.
  • Wichtig ist die richtige Position der Blutdruckmanschette: die Manschette muss sich – egal ob am Oberarm oder Handgelenk – immer in Herzhöhe befinden, sonst kommt es zu verfälschten Werten.
  • Vermeiden Sie Bewegungen, Reden oder Lachen sowie Ablenkungen durch Musik oder Nachrichten während der Messungen.
  • Zertifizierte Blutdruckmessgeräte sind zu bevorzugen.

Blutdruck senken: Medikamentös, aber flankiert von gesundem Lebensstil

Medikamente gehören zu der Basistherapie von Bluthochdruck. Die Einnahme von Blutdrucksenkern (Antihypertensiva) wird (spätestens) ab Blutdruckwerten von 140/90 mmHg empfohlen, insbesondere, wenn mit einer Lebensstil-Optimierung der Blutdruck nicht ausreichend gesenkt werden kann. Erst indem man erhöhte Blutdruckwerte durch einen gesunden Lebensstil, allen voran mit Ausdauerbewegung und Abbau von Übergewicht, und der konsequenten Einnahme der blutdrucksenden Medikamente senkt, beugt man wirksam den Folgeerkrankungen des Bluthochdrucks vor wie Herzschwäche (hypertensive Herzkrankheit oder „Hochdruckherz“), koronare Herzkrankheit (KHK), Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern) sowie Herzinfarkt und Schlaganfall.
Infos zu Blutdrucksenkern:
Basis eines gesunden Lebensstils ist – neben weiteren Maßnahmen wie gesunde Ernährung, Verzicht auf Rauchen und Alkohol – das Ausdauertraining: etwa flottes Gehen, Radfahren, Joggen oder Schwimmen, am besten fünfmal pro Woche mindestens 30 Minuten lang. „Auch kürzere Abschnitte von zehn bis fünfzehn Minuten wirken bereits blutdrucksenkend. Man kann also auch mit zweimal 15 Minuten pro Tag beginnen“, rät Voigtländer. „Mit Ausdauerbewegung sinkt die Wahrscheinlichkeit, Übergewicht und damit einen der wichtigsten Risikofaktoren für Bluthochdruck und andere Herzkrankheiten zu entwickeln.
Ergänzend zum Ausdauertraining ist ein mildes Krafttraining zwei- bis dreimal die Woche ratsam, um den Blutdruck zu senken.
Wichtig ist, mit niedrigen Gewichten und vielen Wiederholungen (mindestens 15) zu beginnen und ohne Pressatmung zu trainieren: immer mit offenem Mund und im Rhythmus der Hantelbewegung ein- und ausatmen.
Weitere Infos zum gesunden Lebensstil bei Bluthochdruck:
Quelle: DeutschesGesundheitsPortal


Kaffee senkt Diabetesrisiko – aber nur ohne Zucker oder Süßstoff

Schwarzer Kaffee kann das Risiko für Typ-2-Diabetes senken. Neue Studiendaten zeigen, dass der schützende Effekt von Kaffee durch die Zugabe von Zucker oder künstlichen Süßstoffen deutlich abgeschwächt wird. Sahne beeinflusste den Zusammenhang hingegen nicht.

Kaffee trinken wird in Studien mit einem geringeren Risiko für Typ-2-Diabetes (T2D) in Verbindung gebracht. Es ist bislang unbekannt, ob die Verwendung von Zusatzstoffen diesen Zusammenhang verändern kann.

Das Ziel einer aktuellen Studie aus China war es, den Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und dem Risiko für T2D zu analysieren, indem die Zugabe von Zucker, künstlichen Süßstoffen, Sahne oder einem milchfreien Kaffeeweißer berücksichtigt wurde.
Ergebnisse aus 3 großen prospektiven US-Kohortenstudien

Es wurden 3 große prospektive Kohorten – Nurses‘ Health Study (NHS; 1986–2020), NHS II (1991–2020) und die Health Professionals Follow-up Study (HPFS 1991–2020) –für die Analyse verwendet. Der Kaffeekonsum, die Verwendung von Zusatzstoffen und die T2D-Inzidenz wurden anhand validierter Fragebögen ermittelt.

Welchen Einfluss haben Kaffeezusätze auf das Diabetesrisko?

Während einem Nachbeobachtungszeitraum von 3 665 408 Personenjahren wurden 13 281 Fälle von Typ-2-Diabetes dokumentiert. Jede zusätzliche Tasse Kaffee ohne Zusatzstoffe war in einer gepoolten Analyse der 3 Kohorten mit einem um 10 % geringeren Risiko für Typ-2-Diabetes assoziiert (Hazard Ratio, HR: 0,90; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,89 – 0,92). Der umgekehrte Zusammenhang änderte sich bei Teilnehmern, die Sahne hinzugaben, nicht. Bei Teilnehmern, die ihrem Kaffee Zucker hinzugaben (durchschnittlich 1 Teelöffel pro Tasse), war der Zusammenhang deutlich abgeschwächt (HR: 0,95; 95 % KI: 0,93 – 0,97; Interaktionsterm HR: 1,17; 95 % KI: 1,07 – 1,27). Ein ähnliches Muster wurde bei denjenigen beobachtet, die künstliche Süßstoffe verwendeten (HR: 0,93; 95 % KI: 0,90 – 0,96; Interaktionsterm HR: 1,13; 95 % KI: 1,00 – 1,28). Der Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Typ-2-Diabetes-Risiko war bei denjenigen, die Kaffeeweißer verwendeten, ebenfalls abgeschwächt, aber nicht signifikant (HR: 0,95; 95 % KI: 0,91 – 1,00; Interaktionsterm HR: 1,16; 95 % KI: 0,66 – 2,06).

Ungesüßter Kaffee kann das Risiko für Typ-2-Diabtes senken

Der Genuss von schwarzem Kaffee kann laut der Autoren das Risiko für Typ-2-Diabetes senken. Die Zugabe von Zucker oder künstlichen Süßstoffen verringert das Ausmaß des umgekehrten Zusammenhangs zwischen höherem Kaffeekonsum und Typ-2-Diabetes-Risiko erheblich, während die Verwendung von Sahne den umgekehrten Zusammenhang nicht veränderte.

Quelle: DeutschesGesundheitsPortal


 

Notrufnummer 112: Diese 5 Fakten sollte jeder wissen

2024 wurden 62 Prozent aller Notrufe unter der einheitlichen europäischen Notrufnummer 112 abgesetzt. Schätzungsweise 1,6 Prozent dieser Anrufe wurden laut Europäischer Kommission von Roaming-Nutzern getätigt. Die Stiftung Gesundheitswissen beantwortet wichtige Fragen rund um den Notruf:

Wann wähle ich den Notruf?

Immer dann, wenn für eine oder mehrere Personen Lebensgefahr besteht oder bleibende Schäden nicht ausgeschlossen werden können, sollte man den Notruf 112 wählen. Notfälle sind zum Beispiel schwere Unfallverletzungen, Atemstillstand, starke Blutungen sowie auch lebensbedrohliche, akute Erkrankungen wie ein Herz-Kreislauf-Stillstand oder schwere Vergiftungen, bei denen lebensrettende Maßnahmen eingeleitet werden müssen.

Muss ich den Notruf wählen?

Erste Hilfe zu leisten, ist in Deutschland Pflicht. Wer im Notfall keine Hilfe leistet, obwohl es erforderlich und gefahrlos möglich wäre, macht sich laut §323c Strafgesetzbuch wegen unterlassener Hilfeleistung strafbar. Würde man sich selbst jedoch in Gefahr begeben, ist die Pflicht zu helfen mit dem Absetzen eines Notrufes erfüllt.
Doch Achtung: Wer den Notruf aus nichtigen Gründen wählt – aus einem Scherz heraus oder weil er den Besuch beim Hausarzt scheut –, macht sich auch strafbar.

Wie setzt man einen Notruf richtig ab?

Wählt man die 112, wird man mit der nächstgelegenen Rettungsleitstelle verbunden. Damit die Rettungskräfte wissen, was sie am Unfallort erwartet, sollten am Telefon folgende Fragen beantwortet werden können:
  • Wo ist etwas passiert?
  • Was ist geschehen?
  • Wie viele Verletzte gibt es?
  • Welche Verletzungen liegen vor?
  • Wer meldet den Unfall?
Eventuell werden noch weitere Rückfragen gestellt. Das Personal der Leitstellen ist geschult und wird am Telefon bleiben, bis die Rettungskräfte eintreffen.

Kostet mich der Notruf etwas?

Unter der Telefonnummer 112 kann überall in Europa ein Notruf kostenlos abgesetzt werden. In Deutschland geht das in den allermeisten Fällen auch ohne Empfang, da sich das Mobiltelefon bei einem Notruf in das nächste verfügbare Netz einwählt – auch wenn es nicht das eigene ist. Wichtige Voraussetzung: Im Handy muss eine aktive SIM-Karte stecken.
Selbst in Not – was kann man tun?
Für den Fall, dass man selbst einmal Hilfe benötigt, kann man auf dem Smartphone einen Notfallpass einrichten. Letzterer enthält die wichtigsten Gesundheitsdaten wie Blutgruppe, Allergien, Vorerkrankungen oder Medikationen und ist auch bei gesperrtem Bildschirm abrufbar. Viele Smartphones haben zudem eine „SOS-Funktion“. Damit kann man im Notfall – auch unbemerkt – einen Notruf absetzen. Je nach Betriebssystem nimmt das Gerät zusätzlich Fotos der Umgebung auf und sendet sie gemeinsam mit dem Standort an Rettungskräfte und vordefinierte Notfallkontakte. Wer Erste Hilfe leistet, kann Leben retten. Die Stiftung Gesundheitswissen hat aufbereitet, was man im Notfall tun kann.
Erste Hilfe: Im Notfall richtig handeln
112 oder 116117
Welche Nummer wählt man wann?
Quelle: DeutschesGesundheitsPortal


Was tun, wenn sich die Welt um einen herum dreht?

Schwindel ist ein Symptom, keine Krankheit

Zwischen März und Mai, wenn die Tage wieder wärmer werden und die Natur erwacht, fühlen sich nicht alle wohl. Vor allem Jugendliche und junge Frauen leiden häufig an Frühjahrsmüdigkeit, die mit einem schwachen Kreislauf und Schwindel einhergehen kann. Doch nicht immer handelt es sich um vorübergehende Beschwerden: Es gibt verschiedene Arten von Schwindel mit unterschiedlichen und teilweise schwerwiegenden Ursachen, betont die Apothekerkammer Niedersachsen. Wichtig ist eine sorgfältige Diagnose der zugrundeliegenden Erkrankung oder Ursache.

Schwindel hat viele Formen und Ursachen

Schwindel ist häufig ein Symptom, keine eigenständige Erkrankung. Er täuscht Bewegung vor und kann als Drehschwindel, Schwankschwindel oder Liftgefühl empfunden werden. Bei Liftschwindel fühlt man sich, als führe man in einem Fahrstuhl auf und ab. Oft folgen Benommenheit und unsicherer Gang. Weitere Begleitsymptome können Übelkeit, Erbrechen, Fallneigung, Augenzittern, Hör- und Sehstörungen, Kopfschmerzen und andere neurologische Ausfallerscheinungen sein. Ursachen können Probleme des Innenohrs bei der Verarbeitung von Sinnesreizen im Gehirn sein – etwa nach Schlaganfällen, bei chronischen Entzündungen im Gehirn oder verschiedenen neurologischen Erkrankungen – sowie starke Blutdruckschwankungen oder auch eine Herzschwäche. Bei einigen Formen können allerdings keine organischen Ursachen gefunden werden.

Gutartiger Lagerungsschwindel

Beim Lagerungsschwindel dreht sich die Welt meist für etwa zehn bis 20 Sekunden sehr heftig um die betroffene Person, während sie liegt. In der Folge kann es zu Übelkeit, Erbrechen und einem anhaltenden schwankenden Schwindelgefühl kommen. Der gutartige Lagerungsschwindel ist zwar unangenehm und löst oft einen großen Schreck aus, ist aber harmlos. Die Ursache ist eine mechanische Störung im Innenohr, dem menschlichen Gleichgewichtsorgan. Abhilfe schafft eine Bewegungstherapie, bei der sich die Patientinnen und Patienten unter ärztlicher Aufsicht nach bestimmten Bewegungsmustern hin- und herwerfen – sogenannte Lagerungsmanöver.

Funktioneller Schwindel

Der funktionelle Schwindel fasst verschiedene Schwindelarten zusammen. Betroffene nehmen eher ein Schwanken und Wanken wahr als ein Drehgefühl und sind unsicher auf den Beinen. Außerdem kann es zu Schweißausbrüchen, Herzrasen oder Luftnot kommen. Die Gleichgewichtsorgane des Ohres sind hier meist vollkommen gesund und es ist in aller Regel keine organische Ursache feststellbar. Psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen können als Begleiterkrankungen vorliegen. Hilfreich können dann neben Gleichgewichts- und Gangtraining auch psychotherapeutische Behandlungen sein.

Schwindelmigräne

Diese Form des Schwindels, auch vestibuläre Migräne genannt, kann mit Kopfschmerzen einhergehen. Außerdem können migränetypische Begleiterscheinungen wie Licht- und Lärmempfindlichkeit, Ohrgeräusche oder Hörminderung, Sehstörungen sowie Übelkeit und Erbrechen auftreten. Als Auslöser kommen Stress, Schlafmangel, hormonelle Veränderungen, Wetterfühligkeit, Allergien und Umweltreize infrage. Die Schwindelmigräne lässt sich schwer diagnostizieren. Bei der Behandlung stehen die Therapie der Migräne und deren Vorbeugung im Vordergrund.

Morbus Menière

Sehr ähnliche Symptome wie die Schwindelmigräne (Drehschwindel, Übelkeit und Erbrechen) zeigt der Morbus Menière, eine Erkrankung des Innenohres. Auch hier tritt der Schwindel anfallartig auf. Betroffene leiden zudem an Ohrensausen oder Hörverlust und Übelkeit. In einigen Fälle kommt es zum Tinnitus. Verursacht werden die Beschwerden einschließlich des Schwindels vermutlich durch Flüssigkeitsansammlungen im Innenohr. Die Symptome können zusammen oder einzeln auftreten und über Stunden anhalten, sodass sich Patientinnen und Patienten unter Umständen nicht mehr auf den Beinen halten können. Häufen sich die Anfälle, können Hörverlust und Tinnitus dauerhaft bleiben. Ärztlich verordnete Medikamente können die auftretenden Beschwerden lindern.

Bei Schädigung des Gleichgewichtszentrums in die Klinik

Beim einseitigen Ausfall oder der Entzündung des Gleichgewichtsnervs, fachsprachlich akute unilaterale Vestibulopathie (AUVP), kann der Drehschwindel auch mehrere Tage anhalten. Weitere Symptome sind Übelkeit, Fallneigung und Augenzittern. Oft geht die Entzündung des Gleichgewichtsnervs von allein zurück. Bei Bedarf kann Cortison eingesetzt werden. Weitaus schwerwiegender ist eine Schädigung des Gleichgewichtzentrums im Hirnstamm oder Kleinhirn durch einen Infarkt oder Durchblutungsstörungen. In solchen Fällen müssen Betroffene sofort in eine Klinik eingeliefert werden.

Schwindel als Neben- oder Wechselwirkung

Auch Medikamente, die zum Beispiel im zentralen Nervensystem wirken oder den Blutdruck senken, können zu Schwindel führen. Die unerwünschten Nebenwirkungen der blutdrucksenkenden Arzneimittel können vor allem zu Beginn der Therapie auftreten und verschwinden etwa ab der dritten Einnahmewoche. Betroffene können sich bei Schwindelanfällen, gerade wenn sie nach der Einnahme eines neuen Medikaments auftreten, an die Apotheke vor Ort wenden. Ebenso ist es möglich, dass sich mehrere gleichzeitig eingenommene Medikamente gegenseitig beeinflussen und es zu Beschwerden durch Wechselwirkungen kommt. Das pharmazeutische Fachpersonal prüft im Rahmen einer Medikationsanalyse, ob der Schwindel durch Neben- oder Wechselwirkungen verursacht werden könnte, und berät Betroffene zu einer etwaigen Umstellung oder Verminderung der Medikation.

Diese sollte jedoch nie ohne Rücksprache mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt erfolgen.

Ärztin oder Arzt stellt Ursache fest

Darüber hinaus gibt es viele weitere Ursachen wie Unterzuckerung, bei Diabetikerinnen und Diabetikern auch Überzuckerung, sowie Sehprobleme durch eine fehlende oder falsche Brille, die Benommenheitsschwindel auslösen können. Bandscheibenvorfälle im Bereich der Halswirbelsäule können ebenfalls Schwindel verursachen. Im Alter steigt das Risiko für Schwindel aus den verschiedensten Gründen wie unter anderem der Abnahme der Seh- und Hörfähigkeiten und schlechterer Durchblutung weiter an.

Grundsätzlich sollte nach einem Schwindelanfall zeitnah eine hausärztliche Praxis aufgesucht werden, um die Ursache zu klären und schwere Erkrankungen auszuschließen.

Quelle: DeutschesGesundheitsPortal


 

Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA)

Versicherte haben neben dem Anspruch auf Leistungen wie Hilfsmittel seit Dezember 2019 auch einen Leistungsanspruch auf Versorgung mit DiGA (§§ 33a, 139e SGB V), eingeführt mit dem Digitale Versorgungs-Gesetz (DVG).

Was sind DiGA?

DiGA (auch Apps auf Rezept genannt) sind bestimmte Gruppen von digitalen CE-gekennzeichneten Medizinprodukten, die die Versicherten etwa bei der Behandlung von Erkrankungen oder dem Ausgleich von Beeinträchtigungen unterstützen können. Sie vermitteln Wissen, veranschaulichen Zusammenhänge oder leiten bei Übungen an. Anwendungsfelder wie Diabetologie, Gynäkologie, Kardiologie, Logopädie, Psychotherapie oder Physiotherapie vermitteln nur einen kleinen Überblick über die Vielzahl der Einsatzgebiete. Häufig sind DiGAs als Apps für das Smartphone verfügbar, es gibt auch browserbasierte Webanwendungen oder Software zur Verwendung auf Desktop-Rechnern.

Wie erhalte ich eine DiGA?

DiGA können von Ärztinnen und Ärzten beziehungsweise Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten verordnet werden. Sie reichen das Rezept bei Ihrer Krankenkasse ein. Nach Prüfung erhalten Sie einen Freischaltcode und können die App nutzen. Sie können aber auch mit einem ärztlichen Nachweis über Ihre Diagnose den Antrag direkt bei der Krankenkasse szellen.

Um Leistungserbringende und Versicherte über gute und sichere digitale Gesundheitsinformationen informieren zu können, wurde beim BfArM ein Verzeichnis für DiGA eingerichtet. Es enthält neben der Aufzählung erstattungsfähiger DiGA eine Vielzahl weitergehender Informationen für die Versicherten und Leistungserbringenden.

diga.bfarm.de/de

Wie helfen DiGA bei der Behandlung?

Zwischen Arztterminen liegen oft größere Abstände. Gerade bei chronischen Erkrankungen benötigt man jedoch häufig auch zwischen den Praxisbesuchen medizinische Unterstützung und möchte den Therapieverlauf im Blick behalten.

Dabei können digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) helfen, indem sie zum Beispiel ein Tagebuch zur Erfassung von Schmerz-, Medikations- und Messdaten anbieten. Bei anderen Behandlungen sind regelmäßige Übungen zu Hause wichtig für den Heilungserfolg. Hier können DiGA anleiten, erinnern und auswerten.

Eine Zusammenarbeit zwischen DiGA und traditionellen Behandlungsmethoden könnte die medizinische Versorgung, insbesondere in ländlichen Gebieten, verbessern.

Gesundheitsdaten können bei Bedarf in einigen DiGA auch zwischen den Arztbesuchen elektronisch an die Praxis übermittelt werden. Voraussetzung ist hierbei die ausdrückliche Zustimmung von Patientinnen und Patienten. Auf diese Weise behält die Ärztin oder der Arzt den Verlauf im Blick und bekommt vorab wichtige Informationen für das nächste persönliche Gespräch.

Viele DiGA bieten umfangreiche Informationen zur jeweiligen Erkrankung. Sie klären über Ursachen und Symptome auf oder es sind praktische Audios oder Videos integriert – etwa für Übungen bei Rückenschmerzen oder zum Umgang mit dem Verlangen nach Essen oder Alkohol.

Übertragung therapierelevanter Daten

Derzeit können Patientinnen und Patienten therapierelevante Daten wie etwa Blutzuckerwerte in Form eines einfachen Datenauszuges für die Ärztinnen und Ärzte erstellen. Zudem ist es bei vielen DiGA möglich, Daten in die elektronische Patientenakte einzustellen. Wenn diese künftig funktioniert, wird einges einfacher.

Quellen: gesund.bund.de und
bundesgesundheitsministerium.de

Wir haben für Sie im Internet recherchiert und Erklär-Videos sowie Websites zu interessanten DiGA zusammentragen- ohne Gewähr für Vollständigkeit.

Was sind DiGA?

youtube.com/watch?v=
nuQxAtjYGb0

DiGA rund um den Diabetes:

Glucura
https://glucura.de

HelloBetter
hellobetter.de

mebix
www.mebix.de

Oviva
oviva.com

una
unahealth.de/

vitadio
vitadio.de/

zanadio
zanadio.de/