Notrufnummer 112: Diese 5 Fakten sollte jeder wissen

2024 wurden 62 Prozent aller Notrufe unter der einheitlichen europäischen Notrufnummer 112 abgesetzt. Schätzungsweise 1,6 Prozent dieser Anrufe wurden laut Europäischer Kommission von Roaming-Nutzern getätigt. Die Stiftung Gesundheitswissen beantwortet wichtige Fragen rund um den Notruf:

Wann wähle ich den Notruf?

Immer dann, wenn für eine oder mehrere Personen Lebensgefahr besteht oder bleibende Schäden nicht ausgeschlossen werden können, sollte man den Notruf 112 wählen. Notfälle sind zum Beispiel schwere Unfallverletzungen, Atemstillstand, starke Blutungen sowie auch lebensbedrohliche, akute Erkrankungen wie ein Herz-Kreislauf-Stillstand oder schwere Vergiftungen, bei denen lebensrettende Maßnahmen eingeleitet werden müssen.

Muss ich den Notruf wählen?

Erste Hilfe zu leisten, ist in Deutschland Pflicht. Wer im Notfall keine Hilfe leistet, obwohl es erforderlich und gefahrlos möglich wäre, macht sich laut §323c Strafgesetzbuch wegen unterlassener Hilfeleistung strafbar. Würde man sich selbst jedoch in Gefahr begeben, ist die Pflicht zu helfen mit dem Absetzen eines Notrufes erfüllt.
Doch Achtung: Wer den Notruf aus nichtigen Gründen wählt – aus einem Scherz heraus oder weil er den Besuch beim Hausarzt scheut –, macht sich auch strafbar.

Wie setzt man einen Notruf richtig ab?

Wählt man die 112, wird man mit der nächstgelegenen Rettungsleitstelle verbunden. Damit die Rettungskräfte wissen, was sie am Unfallort erwartet, sollten am Telefon folgende Fragen beantwortet werden können:
  • Wo ist etwas passiert?
  • Was ist geschehen?
  • Wie viele Verletzte gibt es?
  • Welche Verletzungen liegen vor?
  • Wer meldet den Unfall?
Eventuell werden noch weitere Rückfragen gestellt. Das Personal der Leitstellen ist geschult und wird am Telefon bleiben, bis die Rettungskräfte eintreffen.

Kostet mich der Notruf etwas?

Unter der Telefonnummer 112 kann überall in Europa ein Notruf kostenlos abgesetzt werden. In Deutschland geht das in den allermeisten Fällen auch ohne Empfang, da sich das Mobiltelefon bei einem Notruf in das nächste verfügbare Netz einwählt – auch wenn es nicht das eigene ist. Wichtige Voraussetzung: Im Handy muss eine aktive SIM-Karte stecken.
Selbst in Not – was kann man tun?
Für den Fall, dass man selbst einmal Hilfe benötigt, kann man auf dem Smartphone einen Notfallpass einrichten. Letzterer enthält die wichtigsten Gesundheitsdaten wie Blutgruppe, Allergien, Vorerkrankungen oder Medikationen und ist auch bei gesperrtem Bildschirm abrufbar. Viele Smartphones haben zudem eine „SOS-Funktion“. Damit kann man im Notfall – auch unbemerkt – einen Notruf absetzen. Je nach Betriebssystem nimmt das Gerät zusätzlich Fotos der Umgebung auf und sendet sie gemeinsam mit dem Standort an Rettungskräfte und vordefinierte Notfallkontakte. Wer Erste Hilfe leistet, kann Leben retten. Die Stiftung Gesundheitswissen hat aufbereitet, was man im Notfall tun kann.
Erste Hilfe: Im Notfall richtig handeln
112 oder 116117
Welche Nummer wählt man wann?
Quelle: DeutschesGesundheitsPortal


Was tun, wenn sich die Welt um einen herum dreht?

Schwindel ist ein Symptom, keine Krankheit

Zwischen März und Mai, wenn die Tage wieder wärmer werden und die Natur erwacht, fühlen sich nicht alle wohl. Vor allem Jugendliche und junge Frauen leiden häufig an Frühjahrsmüdigkeit, die mit einem schwachen Kreislauf und Schwindel einhergehen kann. Doch nicht immer handelt es sich um vorübergehende Beschwerden: Es gibt verschiedene Arten von Schwindel mit unterschiedlichen und teilweise schwerwiegenden Ursachen, betont die Apothekerkammer Niedersachsen. Wichtig ist eine sorgfältige Diagnose der zugrundeliegenden Erkrankung oder Ursache.

Schwindel hat viele Formen und Ursachen

Schwindel ist häufig ein Symptom, keine eigenständige Erkrankung. Er täuscht Bewegung vor und kann als Drehschwindel, Schwankschwindel oder Liftgefühl empfunden werden. Bei Liftschwindel fühlt man sich, als führe man in einem Fahrstuhl auf und ab. Oft folgen Benommenheit und unsicherer Gang. Weitere Begleitsymptome können Übelkeit, Erbrechen, Fallneigung, Augenzittern, Hör- und Sehstörungen, Kopfschmerzen und andere neurologische Ausfallerscheinungen sein. Ursachen können Probleme des Innenohrs bei der Verarbeitung von Sinnesreizen im Gehirn sein – etwa nach Schlaganfällen, bei chronischen Entzündungen im Gehirn oder verschiedenen neurologischen Erkrankungen – sowie starke Blutdruckschwankungen oder auch eine Herzschwäche. Bei einigen Formen können allerdings keine organischen Ursachen gefunden werden.

Gutartiger Lagerungsschwindel

Beim Lagerungsschwindel dreht sich die Welt meist für etwa zehn bis 20 Sekunden sehr heftig um die betroffene Person, während sie liegt. In der Folge kann es zu Übelkeit, Erbrechen und einem anhaltenden schwankenden Schwindelgefühl kommen. Der gutartige Lagerungsschwindel ist zwar unangenehm und löst oft einen großen Schreck aus, ist aber harmlos. Die Ursache ist eine mechanische Störung im Innenohr, dem menschlichen Gleichgewichtsorgan. Abhilfe schafft eine Bewegungstherapie, bei der sich die Patientinnen und Patienten unter ärztlicher Aufsicht nach bestimmten Bewegungsmustern hin- und herwerfen – sogenannte Lagerungsmanöver.

Funktioneller Schwindel

Der funktionelle Schwindel fasst verschiedene Schwindelarten zusammen. Betroffene nehmen eher ein Schwanken und Wanken wahr als ein Drehgefühl und sind unsicher auf den Beinen. Außerdem kann es zu Schweißausbrüchen, Herzrasen oder Luftnot kommen. Die Gleichgewichtsorgane des Ohres sind hier meist vollkommen gesund und es ist in aller Regel keine organische Ursache feststellbar. Psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen können als Begleiterkrankungen vorliegen. Hilfreich können dann neben Gleichgewichts- und Gangtraining auch psychotherapeutische Behandlungen sein.

Schwindelmigräne

Diese Form des Schwindels, auch vestibuläre Migräne genannt, kann mit Kopfschmerzen einhergehen. Außerdem können migränetypische Begleiterscheinungen wie Licht- und Lärmempfindlichkeit, Ohrgeräusche oder Hörminderung, Sehstörungen sowie Übelkeit und Erbrechen auftreten. Als Auslöser kommen Stress, Schlafmangel, hormonelle Veränderungen, Wetterfühligkeit, Allergien und Umweltreize infrage. Die Schwindelmigräne lässt sich schwer diagnostizieren. Bei der Behandlung stehen die Therapie der Migräne und deren Vorbeugung im Vordergrund.

Morbus Menière

Sehr ähnliche Symptome wie die Schwindelmigräne (Drehschwindel, Übelkeit und Erbrechen) zeigt der Morbus Menière, eine Erkrankung des Innenohres. Auch hier tritt der Schwindel anfallartig auf. Betroffene leiden zudem an Ohrensausen oder Hörverlust und Übelkeit. In einigen Fälle kommt es zum Tinnitus. Verursacht werden die Beschwerden einschließlich des Schwindels vermutlich durch Flüssigkeitsansammlungen im Innenohr. Die Symptome können zusammen oder einzeln auftreten und über Stunden anhalten, sodass sich Patientinnen und Patienten unter Umständen nicht mehr auf den Beinen halten können. Häufen sich die Anfälle, können Hörverlust und Tinnitus dauerhaft bleiben. Ärztlich verordnete Medikamente können die auftretenden Beschwerden lindern.

Bei Schädigung des Gleichgewichtszentrums in die Klinik

Beim einseitigen Ausfall oder der Entzündung des Gleichgewichtsnervs, fachsprachlich akute unilaterale Vestibulopathie (AUVP), kann der Drehschwindel auch mehrere Tage anhalten. Weitere Symptome sind Übelkeit, Fallneigung und Augenzittern. Oft geht die Entzündung des Gleichgewichtsnervs von allein zurück. Bei Bedarf kann Cortison eingesetzt werden. Weitaus schwerwiegender ist eine Schädigung des Gleichgewichtzentrums im Hirnstamm oder Kleinhirn durch einen Infarkt oder Durchblutungsstörungen. In solchen Fällen müssen Betroffene sofort in eine Klinik eingeliefert werden.

Schwindel als Neben- oder Wechselwirkung

Auch Medikamente, die zum Beispiel im zentralen Nervensystem wirken oder den Blutdruck senken, können zu Schwindel führen. Die unerwünschten Nebenwirkungen der blutdrucksenkenden Arzneimittel können vor allem zu Beginn der Therapie auftreten und verschwinden etwa ab der dritten Einnahmewoche. Betroffene können sich bei Schwindelanfällen, gerade wenn sie nach der Einnahme eines neuen Medikaments auftreten, an die Apotheke vor Ort wenden. Ebenso ist es möglich, dass sich mehrere gleichzeitig eingenommene Medikamente gegenseitig beeinflussen und es zu Beschwerden durch Wechselwirkungen kommt. Das pharmazeutische Fachpersonal prüft im Rahmen einer Medikationsanalyse, ob der Schwindel durch Neben- oder Wechselwirkungen verursacht werden könnte, und berät Betroffene zu einer etwaigen Umstellung oder Verminderung der Medikation.

Diese sollte jedoch nie ohne Rücksprache mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt erfolgen.

Ärztin oder Arzt stellt Ursache fest

Darüber hinaus gibt es viele weitere Ursachen wie Unterzuckerung, bei Diabetikerinnen und Diabetikern auch Überzuckerung, sowie Sehprobleme durch eine fehlende oder falsche Brille, die Benommenheitsschwindel auslösen können. Bandscheibenvorfälle im Bereich der Halswirbelsäule können ebenfalls Schwindel verursachen. Im Alter steigt das Risiko für Schwindel aus den verschiedensten Gründen wie unter anderem der Abnahme der Seh- und Hörfähigkeiten und schlechterer Durchblutung weiter an.

Grundsätzlich sollte nach einem Schwindelanfall zeitnah eine hausärztliche Praxis aufgesucht werden, um die Ursache zu klären und schwere Erkrankungen auszuschließen.

Quelle: DeutschesGesundheitsPortal


 

Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA)

Versicherte haben neben dem Anspruch auf Leistungen wie Hilfsmittel seit Dezember 2019 auch einen Leistungsanspruch auf Versorgung mit DiGA (§§ 33a, 139e SGB V), eingeführt mit dem Digitale Versorgungs-Gesetz (DVG).

Was sind DiGA?

DiGA (auch Apps auf Rezept genannt) sind bestimmte Gruppen von digitalen CE-gekennzeichneten Medizinprodukten, die die Versicherten etwa bei der Behandlung von Erkrankungen oder dem Ausgleich von Beeinträchtigungen unterstützen können. Sie vermitteln Wissen, veranschaulichen Zusammenhänge oder leiten bei Übungen an. Anwendungsfelder wie Diabetologie, Gynäkologie, Kardiologie, Logopädie, Psychotherapie oder Physiotherapie vermitteln nur einen kleinen Überblick über die Vielzahl der Einsatzgebiete. Häufig sind DiGAs als Apps für das Smartphone verfügbar, es gibt auch browserbasierte Webanwendungen oder Software zur Verwendung auf Desktop-Rechnern.

Wie erhalte ich eine DiGA?

DiGA können von Ärztinnen und Ärzten beziehungsweise Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten verordnet werden. Sie reichen das Rezept bei Ihrer Krankenkasse ein. Nach Prüfung erhalten Sie einen Freischaltcode und können die App nutzen. Sie können aber auch mit einem ärztlichen Nachweis über Ihre Diagnose den Antrag direkt bei der Krankenkasse szellen.

Um Leistungserbringende und Versicherte über gute und sichere digitale Gesundheitsinformationen informieren zu können, wurde beim BfArM ein Verzeichnis für DiGA eingerichtet. Es enthält neben der Aufzählung erstattungsfähiger DiGA eine Vielzahl weitergehender Informationen für die Versicherten und Leistungserbringenden.

diga.bfarm.de/de

Wie helfen DiGA bei der Behandlung?

Zwischen Arztterminen liegen oft größere Abstände. Gerade bei chronischen Erkrankungen benötigt man jedoch häufig auch zwischen den Praxisbesuchen medizinische Unterstützung und möchte den Therapieverlauf im Blick behalten.

Dabei können digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) helfen, indem sie zum Beispiel ein Tagebuch zur Erfassung von Schmerz-, Medikations- und Messdaten anbieten. Bei anderen Behandlungen sind regelmäßige Übungen zu Hause wichtig für den Heilungserfolg. Hier können DiGA anleiten, erinnern und auswerten.

Eine Zusammenarbeit zwischen DiGA und traditionellen Behandlungsmethoden könnte die medizinische Versorgung, insbesondere in ländlichen Gebieten, verbessern.

Gesundheitsdaten können bei Bedarf in einigen DiGA auch zwischen den Arztbesuchen elektronisch an die Praxis übermittelt werden. Voraussetzung ist hierbei die ausdrückliche Zustimmung von Patientinnen und Patienten. Auf diese Weise behält die Ärztin oder der Arzt den Verlauf im Blick und bekommt vorab wichtige Informationen für das nächste persönliche Gespräch.

Viele DiGA bieten umfangreiche Informationen zur jeweiligen Erkrankung. Sie klären über Ursachen und Symptome auf oder es sind praktische Audios oder Videos integriert – etwa für Übungen bei Rückenschmerzen oder zum Umgang mit dem Verlangen nach Essen oder Alkohol.

Übertragung therapierelevanter Daten

Derzeit können Patientinnen und Patienten therapierelevante Daten wie etwa Blutzuckerwerte in Form eines einfachen Datenauszuges für die Ärztinnen und Ärzte erstellen. Zudem ist es bei vielen DiGA möglich, Daten in die elektronische Patientenakte einzustellen. Wenn diese künftig funktioniert, wird einges einfacher.

Quellen: gesund.bund.de und
bundesgesundheitsministerium.de

Wir haben für Sie im Internet recherchiert und Erklär-Videos sowie Websites zu interessanten DiGA zusammentragen- ohne Gewähr für Vollständigkeit.

Was sind DiGA?

youtube.com/watch?v=
nuQxAtjYGb0

DiGA rund um den Diabetes:

Glucura
https://glucura.de

HelloBetter
hellobetter.de

mebix
www.mebix.de

Oviva
oviva.com

una
unahealth.de/

vitadio
vitadio.de/

zanadio
zanadio.de/


 

Sonnenschutzmittel bei der Arbeit im Freien richtig anwenden

Sommer, Sonne, Sonnenbrand: Wer im Freien arbeitet, sollte gerade jetzt die Haut vor schädlicher UV-Strahlung schützen. Die Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW) gibt in ihrem Blog auf gibmirnull.de Tipps, wie man Sonnenschutzmittel richtig anwendet.

„Das Eincremen mit Sonnenschutzmitteln gehört zum UV-Schutz dazu, ebenso wie schützende Kleidung, Kopfbedeckung, Sonnenbrille und die Schattenpause in der Mittagszeit“, sagt Dr. Inge Schmidt, Referatsleiterin im Bereich Prävention der BGHW. Denn UV-Strahlen können tief in die Haut eindringen, Zellen schädigen und zu Hautkrebs führen. Das Unterschätzte daran: Hautschäden entstehen bereits lange bevor ein Sonnenbrand auftritt.

Bei der Verwendung von Sonnencreme gibt es einiges zu beachten, wie die Auswahl des Lichtschutzfaktors oder die Menge, die aufgetragen werden muss, um ausreichend geschützt zu sein. „Oftmals wird zu wenig Sonnencreme verwendet und auch das Nachcremen vergessen. Dann wägt man sich in Sicherheit, obwohl man längst nicht mehr geschützt ist“, so Schmidt.

Bestimmte Hautkrebserkrankungen können durch langjährige UV-Strahlung der Sonne auch arbeitsbedingt verursacht und als Berufskrankheit anerkannt werden. In Deutschland standen im Jahr 2019 Verdachtsanzeigen auf berufsbedingten weißen Hautkrebs (BK 5103) mit 7474 Fällen an dritter Stelle aller Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit (vgl. Statistik der DGUV)

Oberste Priorität hat deshalb die Verhinderung von arbeitsbedingten Hautkrebserkrankungen durch die Sonne. Hierbei ist vor allem der Arbeitgeber in der Pflicht. Er muss Lösungen zum Sonnenschutz auf Grundlage der Gefährdungsbeurteilung entwickeln und zum Schutz der Beschäftigten umsetzen. Dabei gilt das sogenannte TOP-Prinzip: An erster Stelle stehen technische Schutzmaßnahmen, zum Beispiel Sonnensegel oder überdachte Plätze, gefolgt von organisatorischen Maßnahmen, wie der Verlagerung der Arbeitszeit in die kühleren Morgen- oder Abendstunden. An dritter Stelle: Persönliche Maßnahmen wie Kleidung und Sonnencreme.

Auch in der Freizeit, zum Beispiel im Sommerurlaub in den Bergen oder am Strand, sollte jeder auf ausreichenden Sonnenschutz achten. Denn beim Thema UV-Strahlung und ihren Folgen gilt wie auch anderswo: Auf die Dosis kommt es an. Über längere Zeit ungeschützt die Sonne genießen, das kann sich auch Jahre oder Jahrzehnte später noch rächen.

Tipps zum Sonnenschutz im Betrieb:

https://kompendium.bghw.de/bghw/docs/bghw_wis/bghw_wis-Documents/b12w18-7/figures/b12w18-7.pdf


 

UV-Schutz: Worauf Menschen mit Diabetes achten sollten

Endlich Sommer, endlich Sonne! Aber Achtung: Die Hautkrebszahlen steigen, und Menschen mit Diabetes haben oft empfindlichere Haut. „Da hilft nur, sich ausreichend vor der Strahlung zu schützen“, rät Apothekerin Jennifer Steimann aus Meerbusch im Apothekenmagazin „Diabetes Ratgeber“.
Cremeschicht alle zwei Stunden auffrischen

Diabetes-Patientinnen und -Patienten sollten auf jeden Fall eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 verwenden. „Fahren Sie ans Meer oder in die Berge, empfiehlt sich sogar 50+“, sagt Apothekerin Steimann. „Achten Sie darauf, dass Ihre Sonnencreme vor UV-A- und UV-B-Strahlung schützt. Und meiden Sie die Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr.“ Wichtig: Nicht an Sonnencreme sparen! Zwei Milligramm pro Quadratzentimeter Hautoberfläche sollten es sein. Das entspricht für einen Erwachsenen etwa vier gehäuften Esslöffeln.

Neben den Ohren werden, so Jennifer Steimann, gerne die Lippen vergessen. „Sie brauchen besonders gute Pflege, da sie keinen eigenen Sonnenschutz haben und ganz besonders den Strahlen ausgesetzt sind“, erklärt die Apothekerin. Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt, die Cremeschicht alle zwei Stunden aufzufrischen. Nur so erhält man den Schutz aufrecht. Aber: Das Nachcremen darf nicht dazu einladen, zu lange in der Sonne zu bleiben.

Bei starkem Sonnenbrand zum Arzt gehen

„Wenn Sie viel schwitzen oder im Wasser waren, sollten Sie sich abtrocknen und wieder mit Creme versorgen“, empfiehlt Apothekerin Steimann. „Kommt es trotz aller Vorsicht doch einmal zum Sonnenbrand, bleiben Sie an den Folgetagen unbedingt im Schatten. Tragen Sie ein kühlendes After-Sun-Gel auf, das Dexpanthenol und Vitamin E enthält – so regeneriert sich die Haut schneller.“ Zum Arzt gehen sollte man, wenn man einen starken Sonnenbrand hat. Jennifer Steimann: „Je nachdem, wie stark Sie sich verbrannt haben, helfen Antihistaminika und kurzfristig Kortison-Präparate.“

Quelle: Wort und Bild Verlag


 

Tik–Tak, Tik–Tak, mal früher, mal später

Da im März ja mal wieder auf Sommerzeit umgestellt wurde, obwohl schon seit Jahren diskutiert wird, was das bringt, wollen wir einen Blick auf die Zeitumstellung im Urlaub werfen.

Aus der Erfahrung wissen wir, dass in der Regel einfach auf die Ortszeit umgestellt werden kann. Bei einer oder zwei Stunden Abweichung zur Heimatzeit, sollte das kein Problem darstellen und sich auch nicht sonderlich auf Ihren Blutzuckerverlauf auswirken. Sie können die Medikamente wie gewohnt nehmen, oder Insulin wie gewohnt spritzen. Wer eine Insulinpumpe mit oder ohne Sensor nutzt, muss nur die Zeit in der Pumpe und eventuell im Messgerät anpassen.

Reisen über mehrere Zeitzonen

Geht die Reise in ferne Länder und der Zeitunterschied ist größer, braucht der Körper in der Regel ja ein paar Tage, bis er sich umgestellt hat.

Wenn der Jetlag sich beruhigt, ist der Körper auch in der aktuellen Zeitzone angekommen. Dort kann es sinnvoll sein, die Umstellung der Medikation und der Insulingabe in Etappen vorzunehmen.

Bei sechs Stunden Zeitunterschied etwa erstmal einen Tag um drei Stunden zu verschieben und dann am zweiten Tag die restlichen Stunden nachzuholen. Das macht aber auch nur Sinn, wenn Sie länger als zwei oder drei Tage bleiben, doch wenn es um den Urlaub geht, ist der Zeitraum ja sicher länger.

Wenn ein Langzeitinsulin genutzt wird, muss noch beachtet werden, dass der Abstand nicht zu gering ist, um Unterzuckerungen zu vermeiden.

Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie sich vor der Reise mit Ihrem Arzt absprechen. Er weiß, welche Medikamente Sie nehmen, und wird Ihnen empfehlen, wie Sie damit auf der Reise am besten zurechtkommen. Denken Sie auch daran, sich eine Reisebescheinigung für Medikamente, Insulin und den Diabetesbedarf wie Nadeln etc. in der Praxis ausstellen zu lassen, damit es bei Ein- und Ausreise keine Probleme mit dem Zoll gibt. Insulin gehört übrigens ins Handgepäck, im Bauch des Flugzeugs kann es empfindlich kalt werden. Da Koffer auch mal verloren gehen, sollten Sie auch Ihre Medikamente, Testreifen usw. bei sich haben.

Und dann wird es auch noch richtig Sommer!

Auch wenn es nicht auf große Reise geht, ist ja zu befürchten, dass uns im Laufe des Sommers wieder die eine oder andere Hitzewelle erwischen wird. Aber natürlich gilt es auch im Urlaub, dass man die Temperaturen im Blick behalten muss. In der Regel bewirkt Wärme eine Veränderung in der Durchblutung und das wirkt sich natürlich auch auf die Wirksamkeit von Insulinen und Medikamenten aus. Falls Sie also eine Runde Urlaub in der Hitze planen, sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Diabetesteam, worauf, unter Berücksichtigung Ihrer Medikamente, zu achten ist.

Bei Insulin ist zu beachten, dass es nach Herstellerempfehlung im Kühlschrank bei ca. 4-8 Grad Celsius gelagert werden soll. Auf der Reise verträgt die angebrochene Flasche Raumtemperatur, muss aber innerhalb von vier Wochen aufgebraucht sein.

Bei Temperaturen über 30 Grad kann Insulin schnell zerfallen und wird unwirksam, was sich natürlich auf den Blutzuckerspiegel auswirkt. Um die Kühlung abzusichern, selbst wenn kein Kühlschrank zur Verfügung steht, gibt es im Diabetesfachhandel Kühlpacks, die durch Wasserverdunstung funktionieren. Dazu berät Sie auch Ihr Diabetesladen gern.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Urlaub
Ihr Matthias Böhmer


 

Entspannt reisen mit Diabetes

Ob Urlaub am Meer, in den Bergen oder auch ein kurzer Städtetrip – Urlaub ist gut für die Seele und das Wohlbefinden. Besonders für Menschen mit chronischen Erkrankungen sind kleine Auszeiten vom Alltag förderlich für die Gesundheit. Diabetiker jedoch sollten auf einiges achten, damit der Blutzucker während der Reise stabil bleibt. Die AOK PLUS gibt Tipps, wie man dennoch entspannt Reisen kann.

Die veränderten Ess-, Bewegungs- und Schlafgewohnheiten auf einer Reise können den Blutzuckerspiegel beeinflussen. Eine gute Vorbereitung ist deshalb das A und O, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein.

Ausführliche Beratung durch den behandelnden Arzt

Gerade vor längeren Reisen und Auslandsaufenthalten sollte man sich vom behandelnden Hausarzt oder Diabetologen beraten lassen, so die AOK. Denn er kennt seine Patienten und deren eingestellten Blutzucker aus medizinischer Sicht am besten. Gerade wenn man während der Reise Zeitzonen überschreitet, sollte man seine Essens- und Einnahmezeiten von Medikamenten anpassen, um das Risiko einer Über- oder Unterzuckerung zu vermeiden.
Für Auslandsreisen empfiehlt es sich zudem, eine mehrsprachige Bescheinigung über die benötigten Medikamente und medizinischen Materialien sowie einen internationalen Notfallausweis mitzuführen. So kommt es bei Kontrollen zu keinen Missverständnissen.

Medizinische Versorgung während der Reise und am Urlaubsort

Auch wenn man ungern vom Schlimmsten ausgeht: Es ist ratsam zu wissen, wo man während der Reise am besten medizinisch versorgt werden könnte, sollte es nötig sein. Deshalb sollte man vor der Abreise am besten recherchieren, wo in der Nähe der Reiseroute und am Urlaubsort auf Diabetes spezialisierte Arztpraxen und Apotheken zu finden sind.

Gut zu wissen ist zudem, welche ausländischen Medikamente eingenommen werden können, sollten die eigenen im Ausland verloren gehen oder unbrauchbar werden. Zu hohe Temperaturen beispielsweise können die Wirksamkeit von Medikamenten negativ beeinflussen.

Um sicherzustellen, dass die Wirksamkeit erhalten bleibt, empfiehlt die AOK PLUS, Insulin oder Glukagon beispielsweise bei Ausflügen nicht im Auto liegen zu lassen. Am besten sollte man sie bei sich tragen oder in einer Kühltasche für Medikamente aufbewahren. Man sollte auch bedenken, dass Hitze die Wirkung von Insulin beschleunigen kann und der Blutzucker eventuell schneller sinkt.

Unterstützung durch Familie und Freunde

Es ist ratsam, dass mitreisende Familienangehörige oder Freunde wissen, wie sie im Falle eines Notfalls reagieren müssen. Dazu sollte man sie darüber informieren, wie sie erste Symptome einer Über- oder Unterzuckerung erkennen, wo die Medikamente zu finden sind und wie man diese verabreicht.

Reiseapotheke und das richtige Handgepäck

Schon kleinste Änderungen im Tagesablauf haben Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel. Dazu zählt auch das Reisen. Um im Falle einer raschen Veränderung des Blutzuckers unterwegs schnell zu handeln, sollte man seine Diabetesmedikamente und -utensilien im Handgepäck stets bei sich tragen. Dazu gehören insbesondere das Blutzuckermessgerät inklusive Teststreifen und Stechhilfen, Insulin inklusive Spritzen oder Pens und andere Blutzucker senkende Medikamente.

Für den Fall, dass das Handgepäck verloren geht, sollte im Koffer ausreichend Ersatz eingepackt sein. Die AOK PLUS rät, im Idealfall mehr als die üblich benötigte Menge mitzunehmen, da durch beispielsweise veränderte Temperaturen und Essgewohnheiten der Blutzucker öfter kontrolliert werden sollte.

Auf die Ernährung achten

Urlaub verleitet viele Menschen dazu, bei Essen und Trinken Ausnahmen zu machen und von einer gesundheitsfördernden Ernährung abzuweichen. Doch gerade Diabetiker sollten aufmerksam bleiben. Tipp der AOK: Für exotische Obst- und Gemüsesorten gibt es besondere Nährwerttabellen. Sie geben einen Hinweis darauf, wie oft und wie viel man bestimmte Speisen entsprechend der Blutzuckerwerte essen kann.

Vorsicht besteht auch beim Alkoholkonsum. Alkohol wirkt blutzuckersenkend und sollte, wenn überhaupt, nur in Maßen getrunken werden. Die Kombination mit mehr oder weniger Bewegung kann einen starken Einfluss auf die Blutzuckerwerte haben und sollten daher lieber einmal öfter kontrolliert werden.

Weitere ausführliche Informationen zum Thema Diabetes bietet die AOK PLUS unter aok.de/diabetes


 

Ich mache eine Reise und packe in Handgepäck und Koffer ein:

  • Blutzucker-Messgerät, Teststreifen, Stechhilfen, Keton-Teststreifen
  • GM-Sensoren in doppelter Anzahl als normal notwendig, Ersatz-Transmitter, Desinfektionsmittel
  • Insulinpumpe und Ersatz-Insulinpumpe mit Ladegerät
  • Insulin-Ampullen, Insulin-Reservoire, Spritzen zum Auffüllen des Reservoirs, Katheter und Kanülen – mindestens doppelt so viel wie normal notwendig
  • Kühlsystem für Insulin
  • Übersicht über Basalrate, Bolusfaktoren und Pumpeneinstellung
  • mindestens zwei lnsulin-Einmalpens mit kurz wirksamem Insulin, ausreichend Pen-Kanülen
  • Traubenzucker, Gummibärchen, Verpflegung/Snacks für die Reise
  • Glukagon-Notfallset (am besten Nasenpulver) inkl. Instruktion der Mitreisenden
  • ärztliche Bescheinigung, internationaler Notfallausweis
  • Handy/Tablet mit Diabetiker-App inkl. Diabetiker-Tagebuch, Kohlenhydrat-Tabelle oder Lebensmittelsuche sowie Übersetzungsprogramm

Tipp: Kostenfreie Tagebuch-Apps

Meßgeräte-Hersteller und Krankenkassen bieten eigene Diabetikertagebuch-Apps oder Zuschüsse für kostenpflichtige Apps an – fragen lohnt sich!
Wetid
Broteinheiten von >650 000 Lebensmitteln inkl. Barcode-Erkennung für gekaufte Standardlebensmittel, Tagebuch. (kostenfrei mit Werbung, werbefrei gegen Gebühr)
SiDiary Diabetes Management
Kostenfreie Basis-Version mit Werbung und Datenimport auf die letzten 7 Tage beschränkt. Bei Umwandling in Lizenzvertrag bleiben alle Daten erhalten.
MyTherapie
App zum Management der Medikamenteneinnahme inkl. automatischem Wechselwirkungscheck und Rezepterinnerung
Dokumentation Ihrer Messwerte wie Blutdruck, Blutsauerstoff, Blutzucker sowie die Führung eines Stimmungs-, Symptom- oder Schmerztagebuchs.

Diabetes und Kur: Ein umfassender Leitfaden

Diabetes mellitus, insbesondere Typ-2-Diabetes, ist eine weit verbreitete chronische Erkrankung, die durch eine gestörte Insulinwirkung und -produktion gekennzeichnet ist. Eine Kur kann für Menschen mit Diabetes eine wertvolle Maßnahme sein, um ihre Gesundheit zu stabilisieren und ihre Lebensqualität zu verbessern.

Warum eine Kur bei Diabetes?

Eine Kur bietet eine strukturierte Umgebung, in der Patienten lernen, ihre Krankheit besser zu managen. Die Vorteile einer Diabetes-Kur umfassen:
1. Stabilisierung des Blutzuckerspiegels:
Durch eine Kombination aus angepasster Medikation, gesunder Ernährung und regelmäßiger Bewegung kann der Blutzuckerspiegel stabilisiert werden.
2. Gewichtsreduktion: Übergewicht ist ein bedeutender Risikofaktor für Typ-2-Diabetes. Eine Kur hilft Patienten, Gewicht zu verlieren und somit ihre Insulinempfindlichkeit zu verbessern.
3. Ernährungsberatung: Patienten erhalten umfassende Beratung zur richtigen Ernährung, die auf ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist.
4. Bewegungstherapie: Regelmäßige körperliche Aktivität ist entscheidend für das Diabetesmanagement. In der Kur lernen Patienten verschiedene Sportarten kennen und integrieren Bewegung in ihren Alltag.
5. Psychosoziale Unterstützung: Der Austausch mit anderen Betroffenen und die Unterstützung durch Fachkräfte helfen, die psychischen Belastungen der Krankheit besser zu bewältigen.

Ablauf einer Diabetes-Kur

Eine Diabetes-Kur umfasst verschiedene Elemente, die auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten abgestimmt sind:
1. Medizinische Betreuung: Regelmäßige ärztliche Untersuchungen und Anpassungen der Medikation sind zentrale Bestandteile der Kur.
2. Ernährungsberatung: Diätassistenten und Ernährungsberater erstellen individuelle Ernährungspläne und schulen die Patienten in gesunder Ernährung.
3. Bewegungstherapie: Physiotherapeuten und Sportwissenschaftler leiten die Patienten bei verschiedenen Bewegungsprogrammen an.
4. Schulungen und Workshops: Patienten nehmen an Schulungen teil, die Wissen über Diabetes, Selbstmanagement und den Umgang mit der Krankheit vermitteln.
5. Psychosoziale Unterstützung: Psychologen und Sozialarbeiter bieten Unterstützung bei der Bewältigung der emotionalen und sozialen Herausforderungen der Krankheit.

Antragstellung und Kostenübernahme

Patienten mit Typ-2-Diabetes haben alle vier Jahre Anspruch auf eine Reha-Maßnahme.
Der erste Schritt zur Beantragung einer Kur ist der Besuch beim behandelnden Arzt, der ein Gutachten erstellt und den Antrag an den zuständigen Kostenträger weiterleitet. Bei Berufstätigen ist dies in der Regel die gesetzliche Rentenversicherung, bei Rentnern die Krankenkasse.

Fazit

Eine Diabetes-Kur bietet umfassende Unterstützung und hilft Patienten, ihre Krankheit besser zu managen. Durch die Kombination aus medizinischer Betreuung, Ernährungsberatung, Bewegungstherapie und psychosozialer Unterstützung können Patienten ihre Lebensqualität erheblich verbessern und langfristige Komplikationen vermeiden.

Weiterführende Informationen im Internet

Gibt es spezielle Programme für Kinder und Jugendliche?

Ja, es gibt spezielle Programme für Kinder mit Diabetes. Diese Programme sind darauf ausgelegt, Kindern und Jugendlichen zu helfen, ihre Krankheit besser zu verstehen und zu managen. Hier sind einige Beispiele:
1. Diabetes-Kuren für Kinder: Diese Kuren bieten eine umfassende Betreuung durch ein interdisziplinäres Team, das aus Diabetesärzten, Diätassistenten, Psychologen und Erziehern besteht. Die Kinder lernen, wie sie ihren Blutzucker messen, Insulin spritzen und eine gesunde Ernährung einhalten können.
2. Vater-Mutter-Kind-Kuren: Diese Kuren sind speziell darauf ausgelegt, die gesamte Familie zu unterstützen. Eltern erhalten Schulungen und Unterstützung, um den Alltag mit einem diabetischen Kind besser zu bewältigen.
3. Sommercamps: Es gibt spezielle Sommercamps für Kinder und Jugendliche mit Diabetes. Diese Camps bieten nicht nur Freizeit- und Sportaktivitäten, sondern auch Schulungen zum Diabetesmanagement. Ein bekanntes Beispiel ist das „CampD“, das alle 3-4 Jahre stattfindet und jungen Menschen die Möglichkeit bietet, sich auszutauschen und voneinander zu lernen.
4. Multimodale Komplexbehandlung: Einige Kliniken bieten spezielle Programme an, bei denen Kinder in homogenen Gruppen behandelt werden. Diese Programme umfassen medizinische Betreuung, Ernährungsberatung, Bewegungstherapie und psychosoziale Unterstützung.
Diese Programme helfen Kindern, ihre Krankheit besser zu verstehen und zu managen, und bieten gleichzeitig die Möglichkeit, neue Freunde zu finden und Spaß zu haben. Sollten Sie den Antrag abgelehnt bekommen, lohnt sich in jedem Fall ein Widerspruch. Sollten Sie dazu Unterstützung benötigen können Sie als DDB-Mitglied auf die Rechtsberatung durch Rechtsanwälte zurückgreifen.

Weitere Informationen auch hier:

„Mein Recht auf Rehabilitation und Teilhabe“: www.bag-selbsthilfe.de/broschuere-mein-recht-auf-rehabilitation-und-teilhabe
Es recherchierte für Sie zum Thema Kuren Christoph Meyer

Auszug aus der Broschüre:

„1.3 Was bedeutet Rehabilitation?
Der Begriff Rehabilitation leitet sich vom lateinischen Wort „rehabilitatio“ ab, was „Wiederherstellung“ bedeutet. Mit Rehabilitation im Gesundheitsbereich sind alle Maßnahmen gemeint, die darauf abzielen, die Funktionsfähigkeit wiederherzustellen bzw. die Folgen einer Behinderung oder Erkrankung – vor allem körperlicher und psychischer Art – zu beseitigen oder zu mildern. Sie kann auch geeignet sein, eine drohende Behinderung zu vermeiden. Mit einer Rehabilitation können aber auch Folgen anderer Art, insbesondere soziale Einschränkungen oder Ausgrenzungen, begegnet werden. Letztlich ist es das Ziel, Teilhabe zu ermöglichen.“

Kuren und die Unterstützung der Krankenkassen

Kuren sind spezielle Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Rehabilitation, die oft in Form von stationären oder ambulanten Behandlungen durchgeführt werden. In Deutschland haben gesetzliche Krankenkassen die Möglichkeit, Zuschüsse für Kuren zu gewähren, um die Gesundheit ihrer Versicherten zu unterstützen. Dieser Bericht gibt einen Überblick über die verschiedenen Arten von Kuren, die Voraussetzungen für Zuschüsse und die Antragsverfahren.

Welche Kuren gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Kuren, die von den Krankenkassen gefördert werden können:
Rehabilitationskuren: Diese Kuren sind medizinisch indiziert und dienen der Wiederherstellung der Gesundheit nach einer Krankheit oder Operation. Sie werden häufig in spezialisierten Einrichtungen durchgeführt.
Präventionskuren: Diese Kuren zielen darauf ab, Krankheiten vorzubeugen und die allgemeine Gesundheit zu fördern. Sie können auch in Form von Wellness-Programmen angeboten werden.
Mutter-Kind-Kuren: Diese speziellen Kuren richten sich an Mütter und ihre Kinder, um die Gesundheit der Mutter zu fördern und gleichzeitig eine Erholungsphase für beide zu ermöglichen.

Voraussetzungen für Zuschüsse

Um einen Zuschuss für eine Kur von der Krankenkasse zu erhalten, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:
Ärztliche Verordnung: In der Regel ist eine ärztliche Verordnung erforderlich, die die Notwendigkeit der Kur bescheinigt. Der behandelnde Arzt muss die medizinische Indikation bestätigen.
Genehmigung der Krankenkasse: Vor Beginn der Kur muss die Krankenkasse die Maßnahme genehmigen. Dies geschieht in der Regel durch einen Antrag, der von der Krankenkasse geprüft wird.
Versicherungsstatus: Der Antragsteller muss Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse sein. Private Krankenkassen haben eigene Regelungen, die von den gesetzlichen abweichen können.

Das Antragsverfahren

Das Antragsverfahren für Zuschüsse zu Kuren umfasst mehrere Schritte:
Ärztliche Beratung: Der erste Schritt besteht darin, einen Arzt aufzusuchen, der die Notwendigkeit einer Kur beurteilt und gegebenenfalls eine Verordnung ausstellt.
Antragstellung: Mit der ärztlichen Verordnung kann der Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse eingereicht werden. Hierbei sind oft Formulare auszufüllen, die die persönlichen Daten, die Art der Kur und die Dauer umfassen.
Prüfung durch die Krankenkasse: Die Krankenkasse prüft den Antrag und entscheidet, ob die Kur genehmigt wird. Dies kann einige Zeit in Anspruch nehmen.
Durchführung der Kur: Nach Genehmigung kann die Kur in einer geeigneten Einrichtung durchgeführt werden. Die Kosten werden dann, je nach Vereinbarung, ganz oder teilweise von der Krankenkasse übernommen.

Welche Zuschüsse sind möglich?

Die Höhe der Zuschüsse variiert je nach Krankenkasse und Art der Kur. In der Regel übernehmen die Krankenkassen einen Teil der Kosten für Unterkunft, Verpflegung und medizinische Behandlungen.
Es ist jedoch wichtig, sich im Vorfeld bei der eigenen Krankenkasse über die genauen Konditionen und möglichen Eigenanteile zu informieren.
Fazit
Zuschüsse der Krankenkassen für Kuren sind eine wertvolle Unterstützung für Versicherte, die ihre Gesundheit fördern oder wiederherstellen möchten. Durch die Einhaltung der Voraussetzungen und das richtige Antragsverfahren können viele Menschen von diesen Angeboten profitieren. Es ist ratsam, sich frühzeitig über die Möglichkeiten und Bedingungen zu informieren, um eine reibungslose Genehmigung und Durchführung der Kur zu gewährleisten.

Für weitere Informationen und individuelle Beratung stehen die jeweiligen Krankenkassen zur Verfügung.