Spazieren gehen schützt das Herz

Viele Schritte am Tag erwiesen sich in dieser Studie gerade für ältere Männer mit Diabetes als hilfreich: wer mehr als 2,4 km am Tag zu Fuß absolvierte, minderte sein Risiko für Herzkrankheiten auf ein Maß, welches dem von Gesunden entspricht.

Zahlreiche Studien haben bereits die gesundheitlichen Vorteile von regelmäßigem Spazieren gehen beleuchtet: wer viel zu Fuß unterwegs ist, lebt länger und erkrankt seltener an Herzerkrankungen und Krankheiten des Alters. Forscher aus den USA und Mexiko gingen in ihrer Studie nun den Vorteilen vom Spazieren gehen bei älteren Personen auf den Grund. Die Forscher interessierte im Speziellen, ob gesunde Personen und Personen mit Typ-2-Diabetes im unterschiedlichen Maß von dem Spazieren gehen profitieren.

2800 ältere Männer mit und ohne Diabetes zu ihrem Spazierverhalten befragt

Für ihre Studie analysierten die Forscher 2732 Männer mit und ohne Diabetes im Alter zwischen 71 und 93 Jahren. Die Männer wurden das erste Mal zwischen 1991 und 1993 untersucht. Bei allen Männern wurde erfasst, wie viel sie täglich spazieren gingen. Bei der Erstbefragung litt keiner der Männer an einer Herzkrankheit. Die Männer wurden dann für bis zu 7 Jahre nachbeobachtet.

Zu Fuß unterwegs zum Schutz für das Herz

Männer mit Typ-2-Diabtes, die weniger als 400 m am Tag zu Fuß gingen, hatten ein deutlich erhöhtes Risiko für eine Herzkrankheit im Vergleich zu gesunden Männern, die genauso wenig Schritte am Tag absolvierten.

Anders verhielt es sich aber, wenn die Männer viel aktiv waren und mehr als 2,4 km am Tag (2,4 km entsprechen je nach Schrittlänge etwa 3430 bis 4000 Schritten) spazierten: in diesem Fall wiesen die Männer mit Diabetes kein höheres Risiko, am Herzen zu erkranken, im Vergleich zu den nicht an Diabetes erkrankten Männern auf.

Bei den Männern mit Diabetes minderte sich das Risiko für Herzkrankheiten mit steigender Anzahl der Schritte am Tag. Bei den gesunden Männern hingegen war dieser Zusammenhang weniger deutlich ausgeprägt.

Die Studie ist demnach eine sehr schöne Motivation für ältere Männer mit Typ-2-Diabetes:

Viel spazieren zu gehen stellt sich als einfache, sichere und leicht anwendbare Form der Bewegung dar, mit dem das Risiko für Herzkrankheiten so deutlich abgeschwächt werden kann, dass es dem von einer gesunden Person ohne Diabetes entspricht.

Quelle: DeutschesGesundheitsPortal


 

Gut vorbereitet ins Gespräch mit den „Göttern in Weiß“

Wussten Sie, dass am 17. September der Welttag der Patientensicherheit ist? Dieses Jahr war das Motto „Diagnosesicherheit“.
Aus diesem Anlass haben wir uns für Sie im Internet umgeschaut und wichtige Informationen für Ihre erfolgreichen Gespräche mit Ihren Ärzten zusammengefasst.
Apropos erfolgreich! Wann ist so ein Gespräch eigentlich erfolgreich? Wir denken, wenn Ihr Arzt verstanden hat, wo Ihre Beschwerden genau liegen, Sie verstanden haben, wie Ihr Arzt Ihnen helfen kann und Sie konkret wissen, was Sie wie dazu beitragen können.

Die Vorbereitung

  • Ordnen Sie Ihre Gedanken, Notieren Sie sich die Antworten auf folgende Fragen:
  • Welche Beschwerdenn haben Sie konkret? Seit wann? Haben sie sich verstärkt? Was haben Sie bisher dagegen unternmmen?
  • Leiden Sie an Allergien, Unverträglichkeiten oder chronischen Krankheiten?
  • Waren Sie bereits in Behandlung, auch wegen ähnlicher Beschwerden? Gibt es Krankenakten dieser Ärzte? Sind kurzfristig/langfristig Operationen geplant?
  • Sind in Ihrer Familie bestimmte Krankheiten häufig?
  • Welche Medikamente nehmen Sie aktuell ein (inkl. frei verkäufliche und Nahrungsergänziungsmittel)?
Wie kann ich mich auf den Arztbesuch vorbereiten?: www.youtube.com/watch?v=Hm2HSgFhTP4&t

Nach der Diagnose

Um bestmöglich informiert aus dem Arztgespräch zu gehen und zu wissen, was Sie zu Hause machen können, damit es Ihnen bald besser geht, sollten Sie im Gespräch mit dem Arzt die Antworten auf folgende Fragen erhalten:
  • Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
  • Was sind die Vor- und Nachteile dieser Möglichkeiten?
  • Wie wahrscheinlich sind die jeweiligen Vor- oder Nachteile?
  • Was kann ich selbst tun?
  • Was passiert, wenn ich nichts tue?
  • Zahlt meine Krankenkasse die vorgeschlagene Therapie?
  • Wie lang dauert de Behandlung?
  • Kann ich mit einer Heilung rechnen oder können meine Beschwerden nur gelindert werden?
  • Habe ich Bedenkzeit oder ist meine Entscheidung für/wider die Behandlung dringend?
Was tun, wenn ich meinen Arzt nicht verstehe?:
Quellen: Stiftung Gesundheitswissen, Techniker Krankenkasse

Gesundheits-Pass Diabetes – Kleines Heft aber große Hilfe

Der Gesundheitspass ist zur Unterstützung und Erinnerung für verschiedene Untersuchungen des Diabetes-Patienten eingeführt worden und ist im übertragenen Sinne sein Gedächtnis.
Er soll helfen, den Diabetes so gut wie möglich zu behandeln. Alle wichtigen Gesundheitsdaten und Untersuchungsergebnisse können darin gesammelt werden.
Der Pass sollte bei jedem Arztbesuch dabei sein, um neue Werte einzutragen. Er ist so aufgebaut, dass die Ziele, die ein Diabetiker erreichen möchte, mit dem Arzt oder medizinischen Fachpersonal besprochen und für ein Jahr auf der linken Seite des Passes eingetragen werden. Bei den Kontrollterminen kann dann immer verglichen werden, ob die Zielwerte erreicht sind und was noch verändert werden kann.
Für mich persönlich ist es auch von großer Bedeutung, dass ich immer sehen kann, wann sind die Termine für Untersuchungen, die nicht jedes Quartal, sondern einmal im Jahr erforderlich sind. Die Wichtigkeit der Untersuchungen, die in diesem Heft aufgeführt sind, können auch Folgeschäden minimieren, da bei schlechten Blutzuckerwerten ziemlich schnell eine Änderung der Medikation oder Umstellung des Tagesablaufes bzw. Änderung der Mahlzeiten erfolgen kann. Über fünf Jahre haben Betroffene und Ärzte einen Überblick, wie die Diabetessituation des Patienten ist. Hier ein Überblick über wichtige Einträge, die vorgenommen werden können:
  • Körpergewicht
  • Blutdruck
  • Glucose Werte
  • Hba1C Wert
  • Gesamt-Cholesterin
  • HDL-/LDL-Cholesterin
  • Triglyzeride nüchtern
  • Mikro-/Makroalbuminurie
  • Kreatin
  • Fußinspektion
  • Periph./Autonome Neuropathie
  • Grippeschutzimpfung
  • EKG
  • Augenbefund
Einige Krankenkassen versorgen ihre Mitglieder, die im DMP sind, mit diesem Ausweis – ein Anruf genügt. Man kann ihn für 3 EUR zzgl. Versand beim MedTrix Verlag bestellen. Aber auch einige Diabetologen geben ihn an ihre Patienten aus.
Christa Kirchhof – Schatzmeisterin/Vorstand LV Sachsen-Anhalt


Diabetiker-Selbsthilfegruppe Plauen Vogtland

Diabetikergruppe zu Besuch auf der Landesgartenschau in Bad Dürrenberg

15 Mitglieder und Freunde der Diabetiker-Selbsthilfegruppe Plauen Vogtland unternahmen am 8. Mai eine Tagestour nach Bad Dürrenberg, um die Landesgartenschau Sachsen-Anhalt zu besuchen.

Pünktlich 9.30 Uhr startete der Kleinbus der Fa. Fiedler-Touristik ab Plauen/Hohe Straße in Richtung Schleiz zur Autobahn A9. Die Tour führte auf der A9 bis zur Abfahrt Bad Dürrenberg. Dort angekommen um 11.30 Uhr ging es zum Mittagessen ins Restaurant „Zum Solezwerg“.

Die Solestadt Bad Dürrenberg mit ca. 12.000 Einwohnern liegt zwischen Leipzig, Halle und Weißenfels an der Saale. Salz, das „weiße Gold“, hat die Geschichte der Stadt bis heute geprägt. Das mit 636 Metern längste Gradierwerk Deutschlands, der Borlach- und der Witzlebenturm sowie das Gartendenkmal Kurpark legen davon ein beeindruckendes Zeugnis ab.

Nach dem deftigen Mittagessen hatte jeder die Möglichkeit, das Laga-Gelände auf eigene Faust zu erkunden. Manche nutzten die Gelegenheit zum Kaffee trinken. Besonderes Augenmerk fanden das Palmen- und Vogelhaus mit Garteninfotreff und die Blumenhalle. Auch eine Weinlaube mit Picknickplatz zog die Besucher an.

Um 16.00 Uhr hieß es dann Abschied nehmen von der Gartenschau und es folgte die Rückfahrt über die Autobahn. 17.35 Uhr kamen alle wohlbehalten in Plauen an. Es waren schöne Stunden unter Gleich­ gesinnten. Besonderer Dank gilt dem Gruppenleiter Lothar Schrimpf für seine gute Organisation und dem Fahrer der Fa. Fiedler­ Touristik für seine sichere Fahrt.

Zur Gesundheitsversorgung im Vogtlandkreis

Viel Wissenswertes zur Gesundheitsversorgung im Vogtlandkreis erfuhren die 11 anwesenden Mitglieder der Diabetiker-Selbsthilfegruppe Plauen/Vogtland bei ihren Treffen am 2. 0ktober im Restaurant des Möbelhauses Biller durch die Regionalkoordinatorin für gesundheitliche Versorgung Nicole Enders vom Gesundheitsamt. Nach statistischen Angaben ist Deutschland bei Gesundheitsausgaben weltweit auf Platz 3 in Europa sogar auf Platz 1.

Im Vogtlandkreis gibt es 6 Kliniken und ca. 390 ambulante Ärzte. Die stationäre Versorgung sei noch relativ gut. 48 Prozent der Hausärzte sind über 60 Jahre, somit ist der Versorgungsgrad sinkend. Knapp 7 Prozent der Ärztestellen sind unterbesetzt.Man rechnet im Jahr 2035 mit 35 Prozent unbesetzter Stellen. Aus medizinischen Fachberufen wie Krankenschwestern und Pflegekräfte sei eine Abwanderung zu verzeichnen. Bei der Fachkräftegewinnung will man langfristig schon bei der Berufsfindung Einfluss nehmen. Patientenströme sollen effektiv gesteuert werden, neue Versorgungs- und Behandlungskonzepte werden etabliert sowie mobile Arztpraxen. So soll im Oberen Vogtland künftig eine mobile Augenarztpraxis die Routineversorgung bei Diabetes ermöglichen.

Über eine Homepage „Ärzte fürs Vogtland“ plant man regelmäßiges Hausärztetreffen.

Am Ende des Vortrages gibt es ein trauriges Fazit: „Es gehen mehr Ärzte in Rente, als Studienab­gänge nachkommen!“

Friedhard Schürer


 

Ausflug der Diabetiker Selbsthilfegruppe

Es ist eine langjährige Tradition der Selbsthilfegruppe (SHG) im Monat Mai eines jeden Jahres unsere sogenannte „Fahrt ins Blaue“ durchzuführen. Über 20 Jahre freuen sich inzwischen unsere Mitglieder auf diesen Ausflug, da sie auch ihre Angehörigen und Bekannten mitbringen können.

Es wird allerdings immer schwerer, geeignete Ausflüge zu finden. Der Altersdurchschnitt unserer Gruppe hat über die Jahre zugenommen. Diese Tatsache müssen wir bei der Auswahl beachten, da einigen Mitgliedern das Gehen schwerfällt. Wichtig ist für unsere SHG, das unsere Mitglieder durch solche Ausflüge den sozialen Kontakt halten und aus dem „Alltagstrott“ herauskommen. Im Mai des Jahres 2023 besuchten wir das Musikhotel „Goldener Spatz“ in Jeßnitz. Unsere Gruppe wurde durch die beliebte Schlagersängerin und Dame des Hauses Angela Novotny empfangen. Sie unterhielt uns 60 Minuten mit ihrem schönen Programm.

In diesem Jahr fuhren wir nach Ölsnitz im Vogtland zum singenden Gastwirt Silvio Kuhnert ins Eventhotel „Zum grünen Baum“. Der Gastwirt ist auch durch Fernsehauftritte und mehrere CDs bekannt. Eine große Überraschung erlebten wir, als die Speisen und Getränke nicht durch Kellner an die Tische geliefert wurden, sondern durch Tisch-Roboter. Dies erlebten unsere Mitglieder zum ersten Mal und staunten über diesen Service. In einem 90-minütigen Programm stellte der Gastwirt seine Schlager vor. Die Darbietungen begeisterten uns. Gesprächsthema auf der Rückfahrt war nicht nur die schöne Veranstaltung, sondern auch das Erlebnis Tischroboter.

Wolfgang Batzke
Gruppenleiter


 

Neue Leitlinie für Volkskrankheit Durchblutungsstörungen Mehr Bewegung, weniger Amputationen – ganzheitliche Therapie im Fokus

Zwischen 3 und 10 Prozent der Menschen in Deutschland sind von einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) betroffen, wobei die Zahl je nach Studienlage variiert. Die Risikofaktoren Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Bewegungsmangel, familiäre Vorbelastung und fortgeschrittenes Alter lassen aber vorhersehen, dass diese Zahl eher steigen als sinken wird.

Die gerade aktualisierte S3-Leitlinie versammelt die neusten Erkenntnisse und Empfehlungen in Bezug auf Diagnostik, Therapie und Nachsorge der pAVK und setzt einen Schwerpunkt auf die ganzheitliche Therapie der Patientinnen und Patienten. Die Leitlinie ist in Zusammenarbeit verschiedener Fachgesellschaften unter Mitwirkung der Deutschen Gesellschaft für Gefässchirurgie und Gefässmedizin e.V. (DGG) entstanden.

Es beginnt mit Schmerzen in den Waden: Die Gehstrecken, die ohne Schmerzen zurückgelegt werden können, werden kürzer. Betroffene müssen immer mehr Pausen einlegen – bleiben vor jedem Schaufenster stehen. So beginnt die pAVK, die im Anfangsstadium auch Schaufensterkrankheit oder Claudicatio intermittens genannt wird.

„Ablagerungen in den Arterien verringern den Durchfluss des Blutes, das führt zu einer Unterversorgung im umliegenden Gewebe. Betroffene leiden aber nicht nur an einer pAVK“, erläutert Privatdozent Dr. med. Ulrich Rother, Vorsitzender der Kommission pAVK und Diabetischer Fuß der DGG und Leitender Oberarzt Gefäßchirurgie am Uniklinikum Erlangen.

„Die Betroffenen sind mehrfacherkrankt: Viele haben zusätzlich Diabetes Typ 2, Übergewicht und Bluthochdruck und tragen also ein hohes Risiko, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden. Die ganzheitliche Therapie der pAVK ist deswegen ein zentraler Punkt der neuen Leitlinie. Erstmals gibt es zahlreiche detaillierte Empfehlungen zu Art und Dauer des Gefäßtrainings. Leider besteht in Deutschland eine Unterversorgung in Bezug auf Gefäßsportgruppen und das, obwohl die Wirksamkeit des Bewegungstrainings eindeutig belegt ist“

Denn zentral für eine Verbesserung der Symptome sei eine Lebensstiländerung, bei der Gefäßtraining in mehrfacher Hinsicht helfe: „Durch die Gruppendynamik fällt es leichter, Risikofaktoren wie beispielsweise das Rauchen, falsche Ernährung und Bewegungsmangel zu bekämpfen.“

Auch dem demografischen Wandel trägt die Aktualisierung der Leitlinie Rechnung: Ein neues Kapitel widmet sich der Therapie und Nachsorge von geriatrischen Patientinnen und Patienten.

In der Leitlinie neu aufgenommen sind unter anderem die Schlussfolgerungen aus zwei Studien, die Klarheit geschaffen haben, wann welches Verfahren zur Wiederherstellung der Blutzirkulation besonders geeignet ist, wenn der Verlust einer Extremität droht.

„Ob endovaskulär, also mit Hilfe eines Katheters, oder offen chirurgisch vorgegangen werden soll, können wir inzwischen anhand definierter Kriterien besser beurteilen. Das bedeutet für die Betroffenen ein besseres Ergebnis und die Chance, einer Amputation zu entgehen“, erläutert Rother.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin e. V. (DGG)


 

Schon Impftermin vereinbart?
Menschen mit Diabetes gegen Grippe, Corona und Gürtelrose immunisieren

Menschen mit Diabetes mellitus haben ein höheres Risiko für bestimmte Infektionen und schwere Krankheitsverläufe. Dazu zählen unter anderem Influenza-Grippe, COVID-19 und Gürtelrose.

Die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (STIKO) empfiehlt Menschen mit Diabetes mellitus, sich jährlich gegen Grippe und COVID-19 impfen zu lassen. Ab einem Alter von 50 Jahren wird ihnen auch eine Impfung gegen Herpes zoster empfohlen. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe rät, dafür jetzt im Herbst einen Termin mit dem behandelnden diabetologischen Team oder der Hausarztpraxis zu vereinbaren.

„Warum sich Menschen mit einer chronischen Grunderkrankung wie Diabetes mellitus häufiger mit Influenza, COVID-19 oder Gürtelrose infizieren, hat nicht nur mit dem Diabetes zu tun: Viele von ihnen leben zusätzlich mit Adipositas oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese Faktoren steigern das Infektionsrisiko zusätzlich und erhöhen leider auch das Risiko für schwere Krankheitsverläufe“, erklärt Professor Dr. med. Thomas Haak, Vorstandsmitglied von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt am Diabetes Zentrum Mergentheim.

Grippe- und Coronaimpfungen senken das Risiko für schwere Verläufe

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Menschen mit Diabetes mellitus, sich gegen Grippe und COVID-19 jährlich impfen zu lassen, da sich die Influenza- und Corona-Viren verändern. Professor Haak erklärt: „Auch wenn dies keinen hundertprozentigen Schutz bietet: Studien zeigen, dass die Impfungen das Risiko für Krankenhausaufenthalte und Todesfälle bei Diabetes-Patienten deutlich senken können.“ Außerdem verringern sie die Wahrscheinlichkeit für potenziell damit einhergehende Herzprobleme oder Lungenentzündungen.

Auch Risiko für Gürtelrose ist bei Diabetes erhöht

Menschen mit Diabetes Typ 1 und Typ 2 haben im Vergleich zu Stoffwechselgesunden ein um 20 Prozent höheres Risiko, an Gürtelrose zu erkranken. „Herpes zoster kann mit starken Nervenschmerzen, einer sogenannten postherpetischen Neuropathie, einhergehen und mit einer sehr langwierigen Behandlung verbunden sein“, sagt Professor Haak. Ab einem Alter von 50 Jahren sollten sich Menschen mit Diabetes auch dagegen impfen lassen: Die Gürtelrose-Impfung muss zweimal im Abstand von 2 bis 6 Monaten zwischen den beiden Terminen erfolgen, um den Schutz aufzubauen. Die STIKO rät hier zur Impfung mit einem speziellen Totimpfstoff. Umgekehrt gilt: „Wer plötzlich an Gürtelrose erkrankt, könnte auch schon länger einen bislang unentdeckten Diabetes Typ 2 aufweisen“, so Professor Haak. Bei Menschen mit chronischen Erkrankungen trägt die Krankenkasse die Kosten für die Immunisierungen.

Quelle: RKI

Weitere Informationen:

Covid-häufige Fragen
www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-19/FAQ-gesamt.html

Herpes-häufige Fragen
www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Herpes_zoster/FAQ-Liste.html

Jede Impfung zählt
www.aerzteblatt.de/industrieinformationen/infocenter/20/Jede-Impfung-zaehlt?nid=154873


 

DDG: Die Krankenhausreform ist im Blindflug
Diabetesversorgung ohne Perspektive

  • Ungewisse Finanzierung der Weiterbildung gefährdet Versorgungsqualität
  • Vorhaltepauschalen müssen kostendeckend sein – Bedarf an Diabetesversorgung wird steigen
  • Klinikreform unter Zeitdruck – Auswirkungsanalyse fehlt
  • Drohender weiterer Abbau von sorgender und menschlicher Medizin
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft sieht in den aktuellen Plänen keine Perspektive für die zukünftige Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung. „Bestehende Strukturen werden schlecht geredet, zudem bietet die Krankenhausreform kein umfassendes neues Konzept, um die medizinisch notwendige Diabetesversorgung der etwa jährlich 3 Millionen Klinikpatienten mit Diabetes zukünftig sicherzustellen“, warnt DDG Präsident Professor Dr. med. Andreas Fritsche.
Ein zentraler Kritikpunkt der DDG ist die fehlende Klarheit zur Finanzierung der Weiterbildung und Qualifikation von Personal, ohne die es perspektivisch keine qualitativ auskömmliche Versorgung geben kann
„Die Reform nimmt sich die Verbesserung der Krankenhausversorgung vor, doch ohne ausreichende Weiterbildungsmöglichkeiten wird dieses Ziel unerreichbar bleiben“, so Fritsche. „Der Gesetzgeber muss Krankenhäusern adäquate finanzielle sowie personelle Ressourcen zugestehen, damit Weiterbildung keine Randerscheinung, sondern das Kernstück der Reform wird. Adäquate Weiterbildung und Qualifikation sind essenzieller Teil der Daseinsfürsorge.“ Für die Diabetologie gehöre dann auch dazu, dass die fachärztliche Zusatzbezeichnung „Diabetologin/Diabetologe DDG“ als Qualitätskriterium in der Leistungsgruppe „Endokrinologie/Diabetologie“ verankert wird. Nur so könne eine einheitliche und leitliniengerechte Versorgung sichergestellt und dem steigenden Bedarf an Diabetesexpertise adäquat begegnet werden, um diabetesbedingte Komplikationen während eines Krankenhausaufenthaltes zu vermeiden.
Die versprochene Abschaffung der Fallpauschalen, die Karl Lauterbach vor 20 Jahren selbst mit eingeführt hat, unterbleibt. „Die neu geschaffenen Vorhaltepauschalen sind hier nur ein Feigenblatt“ so Fritsche. Ob die beschlossene Aufteilung in 40 Prozent Fallpauschalen und 60 Prozent Vorhaltepauschalen für das Fach Diabetologie passt, ist laut dem Diabetologen fraglich: „Die Vorhaltevergütung muss auskömmlich finanziert werden, vor allem für Fächer der Sprechenden Medizin wie der Diabetologie, die im bisherigen DRG-System unterfinanziert waren“, fordert Fritsche. Dies gelte vor allem für die Personalbemessung und -planung für Medizinerinnen und Mediziner sowie für die in der Diabetologie essenziellen Beratungsberufe. Außerdem wäre es laut Fritsche notwendig, im Zuge des angekündigten Evaluationsauftrags immer auch zu prüfen, ob die Aufteilung zwischen Vorhalte- und Fallpauschalen noch so aktuell ist. „Hier nehmen wir die Regierungskoalition beim Wort, dass dies ein `lernendes System´ ist. Denn immer mehr Menschen erkranken an Diabetes und dessen Folgeerkrankungen. Somit steigt auch der Bedarf einer kostendeckenden stationären Diabetesversorgung, die nur über Vorhaltepauschalen vernünftig funktioniert.“
„Die Klinikreform ist notwendig und schon seit Jahren überfällig. Daher verstehen wir den Anreiz der aktuellen Regierung, das KHVVG nun schnell auf die Schienen zu bringen“, betont DDG Präsident Professor Dr. med. Andreas Fritsche. „Wenn allerdings wichtige Bausteine einer sorgenden und menschlichen Beziehungsmedizin vor lauter Ökonomisierung zu kurz kommen, wird dabei die Qualität der Versorgung leiden. Es ist besorgniserregend, dass die vom Bundesgesundheitsministerium zugesicherte Auswirkungsanalyse vor Gesetzesverabschiedung nicht mehr stattfinden wird. Wir wissen also nicht, ob und was die Reform für die Patientenversorgung und für Klinikpersonal wirklich bringt – ein Blindflug durch die kommenden Jahre“, so Fritsche.
Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft


Friedhard Schürer mit der Annen-Medaille geehrt

Am 24. September 2024 wurde Friedhard Schürer im Schloss Albrechts­berg in Dresden für sein herausragendes langjähriges Engagement zum Wohle behinderter, schwerhöriger Mitmenschen durch die Sozialministerin Petra Köpping mit der Annen-Medaille ausge­zeichnet. Gleiche Ehrung erhielten 13 Frauen sowie weitere 6 Männer aus dem Freistaat Sachsen.

Friedhard Schürer, seit seiner Kindheit hörbehindert, war Mitbe­gründer des Regionalverbandes Vogtland der Schwerhörigen und Ertaubten im Oktober 1992 in Falkenstein. Sein Wunsch war es, seine Erfahrungen mit anderen zu teilen und Menschen mit Einschränkungen zu helfen. Seine ehrenamtliche Tätigkeit erstreckt sich über die Funktion des Vorstandsvorsitzenden bis 1996 und danach des Kassierers bis zur Auflösung des Verbandes im Juni 2023. Als ehrenamtlicher Hörmittelberater hat er hilfesuchenden schwerhörigen Bürgern beim Umgang mit Hörgeräten und Hörhilfsmitteln geholfen.

Die Zahl der Ehrenämter von Friedhard Schürer ist noch viel größer. Seit März 2020 ist er Ortsverbandsvorsitzender des VdK in Plauen und seit 2021 auch amtierender Vorsitzender des VdK·Kreisverbandes Vogtland. 25 Jahre ist er Mitglied in der AG Behindertenhilfe der Stadt Plauen und seit 2022 gehört er dem Beirat für Menschen mit Behinderung des Vogtlandkreises an. Im Mai 2021 wurde Friedhard Schürer in den Landesverbandsausschuss des VdK Sachsen berufen.

Im Deutschen Diabetikerbund Gebietsverband Plauen/Vogtland ist er seit 2014 aktiv und seit 2 Jahren stellv. Gruppenleiter sowie seit 2019 Vorsitzender der Revisionskomission beim Landesverband Sachsen.

Diese Vielzahl an Ehrenämtern zeigt, wie gut es Friedhard Schürer gelungen ist, die Trennung zwischen den Menschen aufzu-­ heben. Durch diese viele Mitmenschlichkeit hat er diese Auszeichnung erhalten.


 

Neuigkeiten aus dem DiabetesNetzwerk Sachsen

Nachdem wir zum Weltdiabetestag 2009 mit dem Newsletter im Diabetes-Netzwerk gestartet sind, haben wir in 15 Jahren 180 Ausgaben herausbringen können. Nun endet mit der Oktoberausgabe 2024 die Ära des Newsletters, denn leider fehlt die Finanzierung, um dieses Projekt fortzuführen.

Als die Krankenkassen vor einigen Jahren die Förderbedingungen geändert haben, hieß es, dass Projekte nur noch in sehr geringem Umfang gefördert werden und alle permanenten Aufgaben über die Pauschalförderung abgedeckt werden. Das hat leider nur eine Förderperiode lang funktioniert. Dann wurden die benötigten Mittel beschnitten. Für das laufende Jahr wurden dem Landesverband nur rund 45 Prozent der benötigten Fördermittel bewilligt, was die kontinuierliche Arbeit sehr einschränkt.

Für den Augenblick ist es uns, mit Unterstützung der Techniker Krankenkasse, gelungen, ein Projekt zu entwickeln und so den Informationsfluss im DiabetesNetzwerk Sachsen aufrecht zu erhalten.

Wir stellen Ihnen vor:
Infoblatt Diabetes WTT – Wissen, Tipps & Tricks

Mit dem Start zum Weltdiabetestag 2024 möchten wir monatlich unsere Mitglieder, die Selbsthilfegruppen, aber auch interessierte Personen, Apotheken, Podologie- und Arztpraxen mit aktuellen Themen und Wissen rund um den Diabetes informieren.
Gerade die neuen technischen Möglichkeiten und Assistenz-Systeme bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten in der Diabeteswelt zur Unterstützung der Betroffenen. Da der Fehler oft im Detail steckt möchten wir versuchen, unkomplizierte Lösungen einfach weiterzugeben. Oftmals ist es eine Einstellung im Smartphone oder am Gerät, welche den entscheidenden Unterschied macht. Hier wollen wir ansetzen und diese Tipps und Tricks verbreiten. Dazu kommen monatlich aktuelle Informationen und Veröffentlichungen aus der Diabetesmedizin, um so auf einem aktuellen Wissensstand zu bleiben. Dabei wenden wir uns alle Betroffenen, altersunabhängig, denn selbst jüngeren Menschen gelingt es nicht immer, sich aktuell zu informieren.

Eine besondere Möglichkeit bietet der Wissensaustausch untereinander. Wir planen eine Fragen-Antworten-Rubrik, in der Fragen, die wir noch nicht beantworten können zur Diskussion gestellt werden. So bieten wir anderen Lesern die Möglichkeit, ihre vielleicht schon gemachten Erfahrungen und Lösungswege weiterzugeben.
Wir werden das Infoblatt „Diabetes WTT – Wissen, Tipps & Tricks“ auf der Plattform im Netzwerk, wie den bisherigen Newsletter, zur Verfügung stellen.

Sollten Sie den Newsletter bisher nicht erhalten, der Link zur Infoblattanmeldung:

www.diabetes-netzwerk-sachsen.de/aktuelle-informationen/infoblattanmeldung/

Matthias Böhmer