Organspende – wird alles einfacher?

Deutsche Stiftung Organtransplantation: Organspende-Register gewährleistet, dass der persönliche Wille umgesetzt wird

„Das Organspende-Register bringt Sicherheit und Klarheit für jede Bürgerin und jeden Bürger und gewährleistet, dass der persönliche Wille umgesetzt wird. Vor allem für die Angehörigen bedeutet dies eine große Entlastung, da sie ansonsten im Ernstfall entscheiden müssten, ohne den Willen der verstorbenen Person zu kennen. Eine unmittelbare Steigerung der Organspendezahlen, auf die wir alle so sehr hoffen, ist durch das Register allein jedoch nicht zu erwarten.“

Der Medizinische Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), Dr. med. Axel Rahmel, unterstützt die Einführung des Organspende-Registers. „Das Register ergänzt und optimiert die bereits bestehenden Möglichkeiten, den eigenen Willen zum Beispiel in einem Organspendeausweis oder einer Patientenverfügung zu dokumentieren. Da auf das Register im Falle einer möglichen Organspende jederzeit ein sicherer Zugriff besteht, ist gewährleistet, dass der eigene dokumentierte Wille – sei er für oder gegen eine Organspende – auch berücksichtigt wird. Im Register können alle Bürger ihren Willen sicher und verlässlich dokumentieren. Organspendeausweise können verloren gehen oder im entscheidenden Moment nicht auffindbar sein.

In den seltenen Fällen, in denen eine Organspende überhaupt in Betracht kommt, wird der Wille der verstorbenen Person nun im Register sicher einsehbar sein. Das bedeutet insbesondere auch für die Angehörigen eine große Entlastung in einer Ausnahmesituation der Trauer und des Verlustes, in der sie ansonsten diese Entscheidung treffen müssten, ohne den Willen der verstorbenen Person zu kennen.

Allerdings sollten wir allein durch die Einführung des Organspende-Registers keine sprunghafte Steigerung der Organspende erwarten. Dieser Effekt wurde bisher international noch in keinem Land beobachtet. Der Erfolg des Registers hängt maßgeblich davon ab, wie intensiv es durch die Bürgerinnen und Bürger genutzt wird. Internationale Erfahrungen zeigen, dass sich meist diejenigen registrieren, die sich bereits für oder gegen eine Organspende entschieden haben. Es gilt jedoch gerade auch diejenigen zu erreichen, die sich noch keine Meinung gebildet haben. Dazu kommt, dass der Zugang zum Register möglichst niederschwellig sein sollte, was allerdings angesichts der erforderlichen datenschutzrechtlichen Rahmenbedingungen nicht zu erwarten ist. Von daher brauchen wir eine umfassende kommunikative Begleitung der Einführung des Organspende-Registers.

Hier liegt nun eine weitere Chance: Durch die begleitende Aufklärungskampagne und die mediale Berichterstattung rückt derzeit das Thema Organspende in den Fokus der Gesellschaft. Wir hoffen, dass sich hierdurch viele Bürgerinnen und Bürger mit dem Thema Organspende persönlich, in der Familie oder im Freundeskreis auseinandersetzen, eine Entscheidung treffen und diese dann auch dokumentieren.“

Weitere Indormationen zur Organspende im Internet

Ja oder nein zur Organ- und Gewebespende? Es ist Ihre Entscheidung! Es gibt kein Richtig und kein Falsch!

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat zahlreiche informationen bereitgestellt, die Ihnen helfen können, Ihre persönliche Enstcheidung zu treffen:

https://www.organspende-info.de/

Im Podcasts der BZgA werden zahlreiche Fragen beantwortet:

https://www.organspende-info.de/informieren/podcasts/

Füllen Sie Ihren Organspendeausweis auf der Internetseite des BZgA direkt online aus. Sie können ihn dann als PDF herunterladen, speichern oder ausdrucken. Ihre Daten und Ihre Entscheidung für oder gegen eine Organspende werden an keiner Stelle registriert.

https://www.organspende-info.de/organspendeausweis-download-und-bestellen/

Sie können den Organspendeausweis auch als Plastikkarte, sowie den Informationsflyer zum Organspendeausweis kostenfrei bestellen.

https://shop.bzga.de/organspendeausweis-als-plastikkarte/

Eintrag ins Organspende-Register

Ihre Erklärung für oder gegen eine Organ- und Gewebespende ist freiwillig und kostenlos. Der Eintrag kann von Ihnen jederzeit geändert oder gelöscht werden. Das Organspende-Register wird vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) geführt.

https://www.organspende-info.de/organspende-register/


 

Interessenvertreter in Sachsens Ausschüssen gesucht

Liebe Mitglieder des DDB-Landesverbandes Sachsen, wir suchen sachkundige Vertreterinnen und Vertreter der Interessen von Patientinnen und Patienten:
  • in den Zulassungsausschüssen Ärzte/Psychotherapeuten und Krankenkassen (Chemnitz, Dresden, Leipzig)
  • im Berufungsausschuss
  • im Landesausschuss Ärzte
  • im Landesausschuss Krankenkassen
  • im erweiterten Landesausschuss (Ärzte, Krankenkassen, Krankenhäuser)
  • im Landesausschuss Zahnärzte.
Die Legislatur 2021 bis 2024 geht zu Ende und wir bereiten die neue Legislatur (2025 bis 2028) vor.
Ich möchte Sie an dieser Stelle fragen, ob Sie sich für die Mitarbeit für die kommende Legislatur bewerben wollen.
Für den Fall Ihrer Bereitschaft, bitte ich Sie, sich mit der Geschäftsstelle für die Abstimmung über das weitere Vorgehen in Verbindung zu setzen.
Kontakt per E-Mail:
info@diabetikerbund-sachsen.de
Die Mitglieder des Koordinierungsausschusses werden in ihrer Zusammenkunft Ende August 2024 das Benennungsverfahren zur Wahrnehmung der in § 140f Abs. 2 und 3 SGB V in Verbindung mit § 4 PatBeteilungsV benannten Beteiligungsrechte durchführen. Anschließend werden sie einen entsprechenden Vorschlag an die Koordinierungsstelle im Bund sowie an das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt übersenden. Danach werden wir über das Abstimmungsergebnis auf Bundesebene informiert. Das Ergebnis wird Ihnen danach umgehend mitgeteilt.
Schon jetzt sagen ich herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
Für Fragen zum Thema und zum Ablauf des Nominierungs-Prozesses erreichen Sie mich auch telefonisch unter 0351 452 66 52.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Böhmer
Beauftragter des
Landesvorstandes

Die Abnehmspritze ist keine Kassenleistung
G-BA vollzieht den gesetzlichen Verordnungsausschluss für das Abmagerungsmittel Wegovy® nach

Arzneimittel, die zum Abnehmen eingesetzt werden, hat der Gesetzgeber bereits im Jahr 2004 als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung ausgeschlossen. Solche Arzneimittel gelten als sogenannte Lifestyle-Arzneimittel (§ 34 Abs. 1 Satz 7 SGB V). Dieser gesetzliche Verordnungsausschluss greift auch für das Fertigarzneimittel Wegovy® mit dem Wirkstoff Semaglutid, das zur Gewichtsreduktion zugelassen ist. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat den Ausschluss als Kassenleistung heute durch einen Beschluss formal nachvollzogen und Wegovy®, auch bekannt als „Abnehmspritze“, in der Arzneimittel-Richtlinie (Anlage II – Lifestyle-Arzneimittel) entsprechend gelistet. Die gesetzliche Regelung zum Verordnungsausschluss galt aber bereits zuvor. Arzneimittel mit dem Wirkstoff Semaglutid, die nicht zur Gewichtsregulierung zugelassen sind und bei anderen Indikationen wie dem Diabetes mellitus Typ 2 angewendet werden, fallen nicht unter den gesetzlichen Verordnungsausschluss.
Im Stellungnahmeverfahren zum Beschlussentwurf hatte sich der G-BA intensiv mit Forderungen auseinandergesetzt, für Wegovy® Sonderregelungen zumindest bei starkem Übergewicht (ab einem BMI über 30) aufgrund des erhöhten Risikos für das Auftreten von Begleit- und Folgeerkrankungen in diesen Fällen zu treffen.

Einen solchen Entscheidungsspielraum sah der G-BA aufgrund des generellen gesetzlichen Verordnungsausschlusses jedoch nicht.

Ein Wirkstoff – drei Fertigarzneimittel

Das pharmazeutische Unternehmen bringt den Wirkstoff Semaglutid für verschiedene Anwendungsgebiete und unter jeweils anderen Produktnahmen auf den Markt: Wegovy®, Rybelsus® und Ozempic®.

Wegovy® ist – ergänzend zu einer kalorienreduzierten Ernährung und verstärkter körperlicher Aktivität – für adipöse oder stark übergewichtige Patientinnen und Patienten zur Gewichtsregulierung zugelassen. Aufgrund des Anwendungsgebietes „Gewichtsregulierung“ gilt der gesetzliche Verordnungsausschluss. Deshalb kann Wegovy® auch nicht im jüngst vom G-BA beschlossenen DMP Adipositas berücksichtigt werden – der G-BA hat hier keinen Ermessensspielraum.

Rybelsus®/Ozempic® sind zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 zugelassen: Eine Verordnung ist in diesem zugelassenen Anwendungsgebiet seit Markteintritt in Deutschland möglich – die gesetzlichen Krankenkassen tragen die Kosten.

Inkrafttreten

Der Beschluss tritt nach Prüfung des Bundesministeriums für Gesundheit und Veröffentlichung im Bundesanzeiger in Kraft.

Quelle: G-BA


 

Diabetes-Mythen unter der Lupe
Mythos: Frauenherzen schlagen schneller als Männerherzen

Der Glaube, es gäbe bei der Anzahl der Herzschläge pro Minute Unterschiede zwischen den Geschlechtern, ist verbreitet.
Eine Studie aus den Vereinigten Staaten kam bei dieser Frage zu einem aufschlussreichen Ergebnis: Durchschnittlich schlägt das Herz in Ruhe 66 Mal pro Minute. Die Studie, an der 92.000 Menschen teilnahmen, zeigte aber, dass es einen kleinen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt: Während bei 95 Prozent der Männer zwischen 50 und 80 Schläge pro Minute gezählt wurden, waren es bei den Frauen zwischen 53 und 82 Schläge pro Minute. Insofern kann man sagen, dass dieser Mythos ein klein wenig Wahrheit birgt. Übrigens: Der Puls wird nicht vom Geschlecht bestimmt, sondern ist bei jedem Menschen individuell. Einfluss darauf, wie schnell das Herz schlägt, haben auch körperliche Belastungen oder die Tageszeit.

zusammengestellt von Christoph Meyer
Quelle: stiftung-gesundheitswissen.de


 

Eagle eye
Heute: „Berauschend“

Da ist doch fast schon wieder ein halbes Jahr herum, dabei haben wir das Jahr 2024 gerade erst begrüßt. Wobei, vielleicht ist es gut, dass es so rennt, damit wir die ganzen Katastrophen und die irrsinnigen Kriege in der Welt bald hinter uns lassen können. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Aber immerhin hat uns unser lieber Bundesgesundheitsminister ja eine Lösung angeboten. Das ist überhaupt DIE Lösung für den ganzen Wahnsinn, den die Politik verzapft. Wir kiffen uns ab sofort die Welt einfach schön. Sie waren hoffentlich schon im Baumarkt Ihres Vertrauens und haben sich Ihre drei Pflanzen geholt?

Wenn wir dann alle schön im Tran sind, wird das alles besser. Das Volk ist einfacher zu regieren, wenn es nicht andauend aufmuckt. Die Stimmung ist besser, wenn wir schön tiefenentspannt sind. Naja, vielleicht sinkt die Produktivität, wenn wir das mit der deutschen Gründlichkeit und Pünktlichkeit im Weed-Rauch nicht mehr so eng sehen, aber irgendwas ist ja immer.

Aber mal im Ernst, wirkt sich Cannabiskonsum eigentlich auf den Diabetes aus? Da sagen die einen so und die anderen dann das Gegenteil. Ich habe mich mal bei Google ein bisschen durchgeklickt.

In der Deutschen Apothekerzeitung, allerdings ein Artikel von 2018, heißt es, die Gefahr von Ketoazidosen steigt. Gleichzeitig räumt die Autorin ein, dass die Studie nur sehr wenig Teilnehmer hatte.

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2018/daz-49-2018/cannabis-bringt-blutzucker-auf-abwege

Dafür heißt es in einem Artikel von 2020 bei Sensi Seeds, dass Cannabis dem Diabetes vorbeugen kann, die Insulinresistenz senkt, Fettleibigkeit verhindern sowie bei diabetesinduzierter Neuropathie und bei diabetischer Retinopathie helfen kann.

https://sensiseeds.com/de/blog/die-funf-grosten-vorteile-von-cannabis-bei-diabetes/

Dass bei Neuropathie und Retinopathie der Arzt u.U. in der Therapie auch zu Cannabisprodukten greift, ist bekannt. Bei der Fettleibigkeit bin ich mir nicht sicher, heißt es nicht immer, dass man nach dem Haschrauchen Fressattacken erleidet?!

So wie es aussieht, werden wir uns wohl opfern und eine breite (das ist absichtlich doppeldeutig) Studie initiieren müssen. Also auf in den Baumarkt und bleiben Sie schön entspannt.

Ich werde ein (Adler-)Auge darauf haben, falls ich es offenhalten kann.

Ihr Matthias Böhmer


 

Mitgliederversammlung des Landesverbandes Sachsen

Kurz vor Redaktionsschluss dieses Heftes fand am 21. Oktober 2023 die Mitgliederversammlung des Landesverbandes Sachsen statt. Im SEASIDE Park Hotel Leipzig trafen sich satzungsgemäß alle Mitglieder, welche ihre Teilnahme zuvor bestätigt hatten. Neben zwei Gästen waren 40 Stimmberechtigte Mitglieder anwesend.

Am Anfang stand der Bericht des Landesvorstandes, welchen Frau Wallig vortrug. Darin blickte sie zurück auf die Arbeit in den letzten zwei Jahren. Diese war geprägt durch Einschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Viele persönliche Treffen konnten nicht stattfinden. Dafür kamen neue Möglichkeiten des Austausches zu Stande. So fanden die meisten Vorstandssitzungen in dieser Zeit als Telefonkonferenz statt. Ein Format, welches zu dieser Zeit angebracht war. Eine Dauerlösung stellt dies aber keinesfalls dar. Auch die Arbeit in de verbliebenen SHG war nur sehr eingeschränkt möglich. Aber dank des unermüdlichen Einsatzes vieler SHG-Leiter blieben die meisten Gruppen aktiv. Einige Höhepunkte der Verbandsarbeit in dieser Zeit waren ein Sächsischer Diabetikertag 2022 in Chemnitz, die zweitägige Schulung der Selbsthilfegruppenleiter oder das Ost-Ländertreffen mit Verbänden aus Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Auch die Newsletter und das Mitteilungsblatt, welches übrigens auch über die Landesgrenzen hinaus großes Interesse findet, erschienen konstant.

Im Anschluss berichtete der in den alten Vorstand kooptierte Schatzmeister Herr Uwe Jeckel über die finanzielle Situation im Landesverband. Er erläuterte für 2021 und 2022 die Einnahmen und Ausgaben, so dass jeder Anwesende die dargelegten Zahlen zuordnen konnte. Insbesondere die steigenden Energiepreise spiegelten sich auch in der Kasse des Vereins wider. Trotzdem blieb und bleibt zunächst der Mitgliedbeitrag konstant niedrig, im Vergleich zu anderen Landesverbänden.

Der Bericht der Revisionskommission unter Leitung von Friedhard Schürer schloss sich nahtlos an. Es wurden stichprobenartig Prüfungen in verschiedenen Rechnungsgruppen vorgenommen. Alles war zur Zufriedenheit der Revisoren Frau Edeltraut Müller und Herrn Friedhard Schürer, so dass die Empfehlung folgte, den alten Landesvorstand zu entlasten.

Nach Diskussion und einigen Fragen wurde der alte Landesvorstand einstimmig entlastet. Der Versammlungsleiter, Herr Baier, dankte dem alten Vorstand und der Revisionskommission herzlich für die geleistete Arbeit.
Gemäß dem satzungsgemäßen Prozedere konnte der Wahlvorstand unter souveräner Leitung von Wolfgang Batzke die Wahlen des Landesvorstandes, der Revisoren und der Delegierten zur Bundesdelegiertenversammlung abschließen. Im unmittelbaren Anschluss fand die konstituierende Sitzung des neuen Vorstandes statt. In deren Ergebnis wurden die Funktionen im neuen Landesvorstand festgelegt. Als Delegierter für die Bundesdelegiertenversammlung wurde Herr Wolfgang Baier gewählt. Er wird durch Herrn Meyer bzw. Herrn Böhmer vertreten.

Für ihre Jahrzehnte lange Arbeit im DDB wurde zu Beginn der Veranstaltung Rosmarie Wallig mit der Ehrenmedaille des Deutschen Diabetikerbundes geehrt. Die Medaille wurde durch Frau Juliane Gericke vom Bundesvorstand Berlin überreicht.

Christoph Meyer

Neuer Landesvorstand:

Vorsitzende des Landesverbandes: Frau Rosmarie Wallig (Chemnitz)
Stellvertretender Vorsitzender: Herr Wolfgang Baier (Leipzig)
Stellvertretender Vorsitzender/Öffentlichkeitsarbeit: Herr Christoph Meyer (Leipzig)
Schatzmeister: Herr Uwe Jeckel (Leipzig)
Beisitzer/operative Aufgaben: Frau Petra Baier (Leipzig)
Operative Aufgaben/Geschäftstelle: Herr Matthias Böhmer (Dresden)
Vorsitzende der Revisionskommission: Friedhard Schürer (Plauen)
Stellvertreterin: Frau Edeltraut Müller (Dresden)


 

Digitale Allianz Typ 2: DiaNet(t) 2023

Digitale Allianz Typ 2 ist ein Zusammenschluss von 18 Diabetes-Organisationen, medizinischen Fachgesellschaften, Fachverlagen und Agenturen.
In diesem Rahmen wurde ich, Petra Baier, 2020 angesprochen, bei dem Anliegen der „LautsprecherInnen“ für die Diabetesstimme aktiv mitzuarbeiten. Seither konnten eine Vielzahl virtueller Treffen im Rahmen von Ideenwerkstätten unter dem #Sag es laut! durchgeführt werden und die entstandenen Ergebnisse wurden in einer Vielzahl von Angeboten für Diabetesbetroffene deutschlandweit implementiert.
Inhalte sind die Aspekte der Betroffenheit und Ausgrenzung, Ernährungsthemen, Sozialen Unterstützungen, Kinder mit Diabetes, Junge Typ II DiabetikerInnen, und alle Problematiken um die Betroffenheit, das aktuelle Leben und Lebensverbesserung Vermeidung von Diskriminierung, etc.
Die Leitung der Treffen wird von Frau Nicole Mattig-Fabian, Geschäftsführerin diabetesDE und dem Team der „Diabetes-Stimme“ wahrgenommen. Die LautsprecherInnen sind ehrenamtlich tätig und kommen aus den verschiedensten Anlaufstellen: beruflich, in der Selbsthilfe tätig, aus Gesprächskreisen, Influencer. Alle eint: Wir sind Diabetiker Typ I oder Typ II, ggf. auch Sonderformen. Mit den Jahren hat sich ein zugehöriges LautsprecherInnen-Team von ca. 20 Aktiven gefunden, die regelmäßig Inhalte, Ideen und themenbezogene Aktionen austauschen und planen. Daraus resultiert auch die Erweiterung unseres „Sag es laut, sag es solidarisch“. Die Arbeitsinhalte und -ergebnisse sind in den sozialen Medien zu finden.

DiaNet(t) 2023

Im August 2023 konnte das lang geplante Treffen der LautsprecherInnen in Berlin vom 25.08.2023 bis 26.08.23 stattfinden. Die Allianzpartner und die Geschäftsstelle diabetesDE, haben uns zum Arbeitstreffen DiaNet(t) 2023 nach Berlin eingeladen.
Die vielfältigen Arbeitsergebnisse sollen in die Praxisangebote vielfältigster Natur eingebunden und den Betroffenen, Interessierten, Angehörigen und im weitesten Sinn Selbsthilfeaktivitäten Unterstützung geben.
Die Themen wurden sowohl inhaltlich als auch aus politischer Sicht bearbeitet und die Ergebnisse zur Umsetzung fixiert.

Auszug aus den Ergebnissen:

Bundesweit einheitlicher Vertrag für Schulhelfer/Schulgesundheitsfachkräfte bei Kindern mit Typ 1
Ausbau der Schulung von Pflegekräften und Stärkung der Pflege
Gesunde Lebensmittel mehrwertsteuerlich entlasten
Teststreifen die ersten 1000 Tage nach Neudiagnose erstatten, um neudiagnostizierten Menschen mit Diabetes zu ermöglichen, ihren eigenen Körper kennenzulernen
Spielerische, kindgerechte Aufklärung zu gesunder Ernährung bei den Kleinsten
Schulfach Gesundheit/Ernährung bundesweit einheitlich einführen und vergüten
Projektwoche „Gesundes Kochen bzw. gesundes Frühstück“ für Kinder und Jugendliche inkl. alternativem, gesundem Fast Food
Diabetologie als Lehrfach im Medizinstudium ausweiten
Mehr Therapieplätze bei Psychologen
Diabetologische Weiter- und Fortbildung von Psychologen
Diabetologische Weiter- und Fortbildung von Pflegekräften gesetzlich verankern
Es ist geplant, im nächsten Jahr wieder eine solche Arbeitstagung durchzuführen und dort u.a. auch die Ergebnisrelevanz in der Praxis zu analysieren. Daran anknüpfend sollen weitere Ergebnisse erarbeitet und verbreitet werden.
Petra Baier

Informationen aus der Kontakt- und Beratungsstelle

Liebe Mitglieder, das Jahr geht dem Ende entgegen.
Bitte denken Sie daran, soweit notwendig, Beitragsminderung/-befreiung neu zu beantragen (Kopie Einkommensnachweis bitte gleich beilegen, das spart langen Schriftwechsel). Ende der Antragsfrist ist der 31. Dezember 2023 für das Jahr 2024. Später eingehende Anträge können nicht berücksichtigt werden, was zur Folge hat, dass für 2024 keine Minderung/Befreiung möglich wäre.
Stimmt Ihre Adresse noch? Wahrscheinlich, wenn Sie dieses Heft gerade lesen, oder haben Sie einen Nachsendeauftrag und wir bisher nicht Ihre neue Anschrift? Dann bitte einfach anrufen und ändern lassen!
Benötigen Sie Unterlagen wie Diabetes-Pass oder SOS-Kärtchen?
Hotlinenummer der Kontakt- und Beratungsstelle: 0351 44032818
Die Liste der Schwerpunktpraxen und unserer Förderer finden Sie hier im Heft.
Ein Hinweis an die Schatzmeister in den Selbsthilfegruppen: Bitte Ihre Abrechnung unbedingt bis 29. Februar 2024 bei Frau Rothe abgeben. Der Termin muss eingehalten werden, damit die Abrechnung der Fördermittel fristgerecht erfolgen kann. Die Rücklaufgelder für die Selbsthilfegruppen bitte bis Ende März beantragen.
Ich hoffe an alles gedacht zu haben, woran ich Sie erinnern wollte. Wir wünschen Ihnen erholsame und besinnliche Feiertage, einen guten Start in das neue Jahr, vor allem natürlich Gesundheit und alles Gute.
Matthias Böhmer und das Team der Kontakt- und Beratungsstelle.

Diabetes-Mythen unter der Lupe: Tiere sind vor Diabetes sicher

Auch Tiere sind vor der Krankheit nicht gefeit. Am häufigsten sind weibliche Hunde und Kater betroffen.

Beim Hund, der besonders häufig vom Typ 1 betroffen ist, liegt oft eine genetische Veranlagung vor, durch die die insulinbildenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört werden.

Bei Katzen, die eher an Typ 2 leiden, liegt die Ursache meist an Übergewicht oder Medikamenten. Wie beim Menschen muss Insulin verabreicht und die Ernährung umgestellt werden. Bei 10 bis 30 Prozent der Katzen kann die Krankheit innerhalb der ersten zwölf Monate „rückgängig“ gemacht, also wie beim Menschen in einen Ruhemodus versetzt werden.

zusammengestellt von Christoph Meyer

Quelle:
www.dw.com


 

Eagle eye
Heute: „Im Strudel“

Liebe Leser,
ich hoffe Sie sind wohlauf und es geht Ihnen, den Umständen entsprechend, gut. Der Diabetes ist ja nun mal was er ist und er wird uns auch noch eine Weile erhalten bleiben. Zumindest hoffe ich, dass Sie nicht so krank sind wie unser Gesundheitssystem, denn da scheint ja Hopfen und Malz verloren zu sein.

Auch wenn der Herr Bundesgesundheitsminister glaubt, dass die Krankenhausreform das System verbessert, ist wohl allen klar, dass Ärzte und Fachpersonal nicht vom Himmel fallen oder auf Bäumen wachsen. Was machen wir da? Ganz einfach, wir schließen Krankenhäuser. Die Ärzte und Pfleger, das ganze Fachpersonal ist dann ja frei und kann in anderen Krankenhäusern arbeiten. Eine ganz fabelhafte Idee – oder?

Ja gut, irgendwas ist ja immer. Also wenn dann ausgerechnet in Ihrer Umgebung das Krankenhaus fehlt, welches Sie gerade zur Versorgung bei einer Erkrankung bräuchten, dann muss man eben mal weitere Wege in Kauf nehmen. Das ist ja auch klar, Ärzte wachsen eben nicht auf Bäumen. Man müsste sich kringeln vor Lachen, wenn es nicht so ernst wäre.

Das System braucht insgesamt eine neue Struktur, dieses Flickwerk schafft immer nur weitere Probleme. Und meiner Meinung nach muss als erstes der ganze Kostendruck raus. Wie kann man denn von dem Gedanken ausgehen, dass ein Krankenhaus oder eben eine Arztpraxis gewinnorientiert und gewinnoptimiert arbeiten muss. Es sollte doch der Mensch im Mittelpunkt stehen und das hehre Ziel des Arztes, zu lindern und zu heilen. Es ist nachvollziehbar, wenn die Krankenkasse nur zahlt was notwendig ist. Wir müssen ja nicht alle mit dem Gebiss voller Goldzähne herumlaufen. Aber, dass der Arzt im Hinterkopf haben muss, ob es sich rechnet oder nicht, ist einfach furchtbar. Zumal am Ende wieder die Gemeinschaft die Zeche zahlt. Sagen die Krankenkassen das Geld reicht nicht, springt der Staat doch mit Steuergeldern ein und unterstützt.

Meiner Meinung nach muss das ganze System wieder vom Kopf auf die Beine gestellt werden. Gesundheitsversorgung darf nicht profitorientiert sein. Selbst die Vertreter der Krankenhäuser zweifeln, ob das System so funktioniert und melden Bedenken an, dass während der Umstellungsphase einige auf der Strecke bleiben. Die Hausarztpraxen sind in Sorge, wie es sich weiterentwickelt, denn sie arbeiten schon am Limit und die Apotheken melden Probleme bei der Versorgung.

Eigentlich wollte ich am Anfang erwähnen, dass die Politik sich in letzter Zeit nicht besonders um das Thema Diabetes gekümmert hat. Vielleicht ist das gut, denn so wurde unsere Versorgung nicht noch weiter beschnitten, aber andererseits sind wir in diesem Strudel des Chaos genauso gefangen wie alle anderen Patienten. Mit Ablauf der Legislaturperiode wird ein neuer Gesundheitsminister das Sagen haben und fängt wieder mit neuen Projekten an.

Es ist wie auf dem Rummelplatz, wir sitzen im Karussell und das dreht und dreht, manchem wird schlecht und er bekommt das … – Hauptsache dabei!

Ich bin gespannt, wie die Sache ausgeht. Leider sitzen wir in der ersten Reihe und werden es erfahren.

Ich wünsche Ihnen erst einmal alles Gute, kommen Sie gut über die Feiertage und durch den Winter.

Und wie gewohnt: Ich werde ein (Adler-)Auge darauf haben.

Ihr Matthias Böhmer